In den letzten Jahren, aber allen voran durch das Internet, haben sich gleich mehrere Anglizismen, Abkürzungen und Redewendungen in unseren alltäglichen Sprachgebrauch eingeschlichen. Oftmals ist ihre Bedeutung dabei den meisten gar nicht so wirklich bekannt. Was bedeutet es beispielsweise, wenn jemand das Wort „hustlen“ verwendet? Das erklären wir dir im Folgenden.
Hustlen: Das steckt hinter dem Wort
Wie du dir sicherlich schon denken konntest, stammt der Begriff Hustlen aus dem Englischen. Er stammt ursprünglich vom Wörtchen hustle ab, was übersetzt so viel bedeutet wie „drängeln“ oder „hetzen“, aber auch als „Eile“ an sich zu verstehen sein kann. Die Bedeutung ist hierbei jedoch immer sehr von ihrem Kontext abhängig.
Hustle kann auch ganz einfach „schieben“ oder „einen Zahn zulegen“ bedeuten. Umgangssprachlich wird der Begriff am häufigsten verwendet, daher versteht man unter hustlen meist Geld zu besorgen. Ebenfalls ist es möglich, damit bezahlten Geschlechtsverkehr oder das Anschaffen auf dem Strich auszudrücken. Was hustlen am Ende also genau aussagt, hängt vom Umfeld ab, in dem das Wort verwendet wird. Meist steht es jedoch in Verbindung mit der Beschaffung von Geld oder, vor allem in der deutschen Jugendsprache, für eine Form der harten Arbeit.
Der Ursprung des Begriffs
Wird hustlen vor allem in der deutschen Jugendkultur heutzutage eher mit dem „malochen“ gleichgesetzt, stammt es doch aus einer viel früheren Zeit als du vielleicht gedacht hast. Schon 1720 tauchte der Begriff laut dem Wörterbuch Merriam-Webster auf, damals jedoch noch unter seiner eigentlichen Sinnhaftigkeit, die wir weiter oben im Text bereits angeschnitten haben. Seitdem wurde es immer wieder aufgegriffen und schlussendlich vor allem in der amerikanischen Hip-Hop- und Gangster-Kultur verwendet, um eine Umschreibung für (nicht immer ganz ehrliche) Arbeit zu finden. Im Jahre 2019 gehörte „hustlen“ sogar zu den beliebtesten Jugendwörtern des Jahres in Deutschland.
So verwendest du hustlen richtig
Du findest, dein Sprachgebrauch könnte mal wieder einen neuen Anstrich vertragen? Mit hustlen hast du auf jeden Fall ein passendes Synonym für das harte Arbeiten gefunden, um deiner Sprache auch im Alltag die nötige Frische einzuhauchen. Bedenke jedoch: Es ist immer entscheidend, derartige Begriffe aus der Umgangssprache in einem dafür passenden Umfeld anzubringen. Wundere dich also nicht, wenn du mit schiefen Blicken gestraft wirst, solltest du das Wort beispielsweise in einem wichtigen Meeting oder gegenüber deinen Eltern verwenden, ohne, dass diese über die Bedeutung aufgeklärt sind.
Trotzdem ist es heutzutage auch nicht gänzlich unüblich, statt „sich anstrengen“ einfach „hustlen“ zu sagen. Deswegen geben wir dir nachfolgend noch einige Beispiele für die korrekte Verwendung des Wortes mit auf den Weg:
- „Die Woche war so anstrengend, ich musste nur hustlen.“
- „Um auf die Summe für die Reparatur zu kommen müssen wir noch mehr hustlen.“
- „Hast du so viel gehustlet, dass du dir das leisten kannst?“
- „Die letzte Zeit war ein einziger Hustle.“
Fazit: Hustlen sagen nicht nur Gangster
Obwohl du den Begriff hustlen vermutlich öfter in Hip-Hop-Texten als in deinem alltäglichen Leben gehört hast, kommt es nicht selten vor, dass du auch in deinem Alltag mit ihm in Berührung kommst. Gut, dass du nun weißt, was du unter dem Wort verstehen und es selbst sogar nutzen kannst, wenn die Situation es hergibt. Du willst deine Sprache generell etwas in Schwung bringen und dich an den Jugend- und internetwörtern der vergangen Jahre bedienen? Wir helfen dir dabei und erklären, was eigentlich mit „sus“ gemeint ist. Außerdem verraten wir dir, was sich hinter dem Wort „legit“ verbirgt.
Quelle: Netzwelt, Giga, eigene Recherche