Mit der voranschreitenden Digitalisierung vieler Bereiche des Lebens kommt es in Deutschland auch immer mehr zu Cyberkriminalität. Die Angst vor einem Online-Angriff ist bei vielen Menschen sogar größer als die Furcht vor Einbrechern.
Immer mehr Fälle
Laut Bundeskriminalamt (BKA) steigen die in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Taten im Zusammenhang mit Cyberkriminalität weiter an. Das BKA registrierte demnach im Jahr 2020 fast 108.500 Delikte. Dies entspricht im Vergleich mit 2019 (rund 100.500 Fälle) einer Steigerung von 7,9 Prozent. 2018 waren es noch etwa 87.100 erfasste Fälle, 2017 knapp 86.000 und 2016 rund 82.650.
39 Prozent der Internet-Userinnen und -User fürchten sich sogar mehr vor Netz-Kriminalität als vor einem Einbruch in die eigene Wohnung. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom unter fast 1.200 Personen ab 16 Jahren in Deutschland hervor. 58 Prozent der Befragten gaben an, ihre Geräte nicht selbst ausreichend vor Attacken schützen zu können. 63 Prozent glauben, dass sie nicht bemerken würden, wenn sie ausspioniert werden würden. 75 Prozent haben Angst, ihre Devices mit Schadprogrammen zu infizieren und 56 Prozent fürchten, dass Kriminelle ihre Konten oder Passwörter illegal nutzen könnten.
Was gegen Eindringlinge tun?
„Wer im Netz unterwegs ist, sollte stets überlegt handeln und das Thema Sicherheit mitdenken. Die Methoden der Kriminellen werden immer ausgefeilter und ihr Vorgehen wird immer professioneller“, erklärt Sebastian Artz, Experte für Informationssicherheit und Sicherheitspolitik beim Bitkom.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) liefert auf seiner Website eine grundlegende Übersicht über wichtige Dinge, die es zu beachten gilt. Nutzer sollten die verwendete Software durch Updates stets auf dem neuesten Stand handeln und möglichst sichere Passwörter verwenden. Eine Firewall kann Angreifer abhalten und Virenschutzprogramme machen sich auf die Suche nach einer möglichen Infektion. Ratsam ist auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Um Zugang zu einem bestimmten Service zu erhalten, müssen Nutzer damit nicht nur ihr Passwort eintippen, sondern bekommen beispielsweise auch eine SMS mit einem generierten zusätzlichen Code.