Zu schön, um wahr zu sein? Ja. Bei dem Bitcoin-Miner NM440 der Marke NuMiner handelt es sich um nichts weiter als eine Fälschung. Angeblich Schürfe er die Kryptowährung doppelt so schnell wie das aktuelle Flaggschiff des Marktführers Bitmain, sei dafür aber weit effizienter. Als Basis der Renderings, mit denen NuMiner für sein Produkt wird, dient ein CS-2-System der Marke Cerebras.
Bitcoin-Miner: NM440 nur eine Fälschung
Bei der Veröffentlichung des NuMiner NM440 handele es sich um einen „bahnbrechenden Moment für das Bitcoin-Mining auf der ganzen Welt“. Das zumindest behauptet das Unternehmen in einer jüngst veröffentlichten Pressemitteilung. Zitiert wird Iain Kennedy, der Vorstandsvorsitzende von NuMiner Global.
„Mit der branchenweit höchsten und effizientesten Hash-Rate, unserem Engagement für nachhaltiges Bitcoin-Mining und branchenführenden Lieferanten ist NuMiner strategisch und operativ so positioniert, dass wir schnell skalieren und letztlich zum globalen Bitcoin-Mining-Technologieführer werden können.“
Iain Kennedy
Vor wenigen Tagen noch schlug der Bitcoin-Miner in der Branche große Wellen. Er erschien ohne große Vorankündigung, dafür aber mit beachtlichen Versprechen. Cerebras, bei dessen System die Renderings für die Präsentation abgekupfert wurden, hat bereits erste Schritte gegen NuMiner eingeleitet. Die Expert:innen des Konzerns weisen auf die Fälschung hin. „Uns ist bekannt, dass ein neu gegründetes Krypto-Mining-Unternehmen ein zweckentfremdetes, verändertes Bild des Cerebras CS-2-Produkts für seine eigenen Geschäftszwecke verwendet“, schreibt das Unternehmen auf Twitter. „Wir unternehmen Schritte, um die Situation zu verbessern.“
NuMiner lässt Fragen offen
Crunchbase zufolge liegt der Hauptsitz von NuMiner im US-amerikanischen New York und bei Iain Kennedy scheint es sich um eine real existierende Person zu handeln. Darauf weist ein entsprechendes LinkedIn-Profil hin, das mehrere Jahre in die Vergangenheit reicht. In einer Pressemitteilung bestätigt der kanadische Cloud-Dienstleister Sphere 3D sogar, dem Unternehmen für 1,7 Milliarden US-Dollar rund 60.000 „Bitcoin-Miner der nächsten Generation“ abgekauft zu haben.
Golem.de berichtet, die Webpräsenz von NuMiner sei erst im März 2021 registriert worden. Auch behaupte das Start-up, mit bekannten Produzenten wie Foxconn und TSMC verpartnert zu sein. Noch stehen viele Fragen offen. Fakt ist aber: Das Unternehmen selbst ist bislang ausgesprochen undurchsichtig. Die Bilder, mit denen es für seinen Bitcoin-Miner wirbt, sind außerdem gefälscht.
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Quellen: NuMiner Global; Twitter/@CerebrasSystems; Crunchbase; LinkedIn/Iain Kennedy; Sphere 3D; Golem.de