Kurz nachdem die Russische Föderation ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte, schlug das lose Hackingkollektiv Anonymous zurück. Hackerinnen und Hacker aus aller Welt erklärten Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin den Cyberkrieg. Sie legten offizielle Webseiten der Regierung lahm, übernahmen russische Fernsehsender und selbst vor der russischen Zentralbank machten sie nicht halt. Nun haben sie sich angeblich sogar Zugang zu den Sicherheitssystemen des Kremls verschafft.
Anonymous liefert Kreml-Aufnahmen
Über einen von vielen Twitter-Kanälen des Kollektivs verbreitete Anonymous ein Video. Es soll Aufnahmen zeigen, die angeblich aus der Videoüberwachung des Kremls durchgesickert sind. Verantwortlich bekennt sich The Black Rabbit World, eine Untergruppe der weltweit agierenden Gemeinschaft.
„Die Hacker von The Black Rabbit World, die im Auftrag von Anonymous arbeiten, haben sich Zugang zum CCTV-System des Kremls verschafft“, heißt es in dem Tweet. „Wir werden nicht aufhören, bis wir alle eure Geheimnisse enthüllt haben“, zitiert Anonymous TV. „Ihr werdet uns nicht aufhalten können. Jetzt sind wir im Schloss, im Kreml.“
Bei der Veröffentlichung der Aufnahmen scheint es sich um eine symbolische Geste zu handeln. Sie soll zeigen, dass selbst dieser schattige, scheinbar unzugängliche und unantastbare Bereich für Anonymous kein Problem darstellt. Unklar ist aber, in welchem Umfang die Verantwortlichen mit Hilfe des Hacks nutzbare Informationen sammeln konnten. Auch ist nicht bekannt, ob The Black Rabbit World noch immer Zugriff auf die Kameras hat oder der Kreml die entsprechende Sicherheitslücke bereits schließen konnte.
Angriffe halten an
Seit über einem Monat scheint das Kollektiv keine Gelegenheit auszulassen, um die russischen Kriegsbemühungen zu sabotieren. Im Rahmen eines erst jüngst veröffentlichten Datenlecks enthüllte Anonymous etwa persönliche Informationen von über 120.000 Soldatinnen und Soldaten. Der Sicherheitsforscher Jeremiah Fowler ist sich sicher, dass die Aktionen der Hacktivist*innen „unsere Gesellschaft für immer verändern“ werden.
Quelle: Twitter/@YourAnonTV
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.