Bestimmt kennst du das auch: Eigentlich sollst oder willst du einer ganz spezifischen Aufgabe nachgehen, die deine ganze Aufmerksamkeit erfordert. Doch stattdessen hast du Konzentrationsprobleme und beschäftigst dich lieber mit anderen Dingen. Es gibt sicherlich verschiedene Strategien gegen Ablenkung, aber jetzt gibt es einen ganz besonderen Internet-Trend, der dabei helfen soll. Mit ihm sollst du deinen Fokus besser behalten können.
Mit TikTok-Trend gegen Ablenkung
Mit dem sozialen Netzwerk TikTok verbindet man für gewöhnlich kurze Videoschnipsel, die in schneller Abfolge mit oftmals maximalem Beschallungseinsatz (Geräusche, Musik, laute Sprechweise) um die Aufmerksamkeit der Person vor dem Bildschirm buhlen. Dass Beiträge bei TikTok gegen Ablenkung helfen könnten, ist also nicht besonders naheliegend.
Und doch: Wie CNET berichtet, gibt es auf der Plattform eine steigende Anzahl an Inhalten, die sich der „gentle productivity“, also der „sanften Produktivität“ verschrieben haben. Im Kern geht es dabei darum, der toxischen „hustle“ Kultur, bei der man sich an die eigenen Grenzen bringt und mit der eigenen Produktivität prahlt, etwas entgegenzusetzen. Zu diesem Zwecke stehen verschiedene Strategien zur Verfügung. „Body doubling“ ist eine davon.
„Zusammen“arbeit im Netz
Mit „body doubling“ nennt man die Praxis, aktiv und mit Intention Aufgaben im Beisein einer anderen Person zu erledigen. Die andere Person, oder das „double“, muss nicht der gleichen Aufgabe nachgehen. Es reicht, wenn sie einfach anwesend ist und für die gleiche Zeit ebenfalls etwas macht. Dies kann helfen, den eigenen Fokus zu wahren.
Das Prinzip des „body doubling“ ist an sich nicht neu. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Phänomen der Leistungssteigerung aufgrund der Anwesenheit anderer als soziale Aktivierung oder „social facilitation“ beschrieben. In darauffolgenden Experimenten beobachtete man, dass die soziale Aktivierung vor allem bei einfachen oder geübten Aufgaben aufkam. Im Gegensatz dazu kam es bei schwierigeren oder ungeübten Aufgaben zur sozialen Hemmung („social inhibition“).
Die Corona-Pandemie liefert dafür gute Beispiele, warum das hilfreich sein kann: Wo man noch zuvor täglich ins Büro ging und von Menschen umgeben war, arbeiten mittlerweile viele im Homeoffice ohne die Kolleginnen und Kollegen. Dadurch kann sich das Gefühl von Verantwortung reduzieren und man lässt sich viel leichter ablenken von anderen Aufgaben – oder einfach dem Smartphone.
„Body doubling“ als Strategie gegen Ablenkung
Beim „body doubling“ im Homeoffice kann man zum Beispiel jemanden in einem Videocall dazuholen. Mit eingeschalteten Kameras und ohne Ton geht jede Person ihren eigenen Aufgaben nach. Allein das soll schon helfen, sich besser auf die Tätigkeit zu konzentrieren.
Alternativ dazu kann man sich selbst via Live-Stream bei TikTok zeigen und damit quasi das ganze soziale Netzwerk dazu einladen, dem beizuwohnen. So gib es ungewöhnlich ruhige Videos zu sehen, in denen scheinbar nichts Nennenswertes passiert. Andere können natürlich die Streams wiederum als „doubles“ nutzen.
„Body doubling“ hat sich bereits bei Personen mit ADHS als Werkzeug bewährt und ist natürlich auch für alle anderen geeignet. Die genauen Ursachen für das Phänomen und warum es hilft, sind allerdings noch nicht geklärt. Es gibt übrigens einen kleinen Homeoffice-Tipp für mehr Konzentration bei Word. Bei Stress gibt es eine Sache, die laut einer Studie wirklich hilft.
Quelle: CNET
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