Die Bundesnetzagentur möchte sich zusammen mit Netzbetreibern auf Bedingungen für mobile Daten verständigen. Das soll zum Wohle der Verbraucher*innen passieren, denn nicht immer funktioniert der Datenverkehr unterwegs so wie er eigentlich sollte. Gedrosselte Geschwindigkeiten sind nicht nur frustrierend, sondern eben bald ab einem gewissen Grad auch Grund für eine Preissenkung deines Handytarifs. Jedoch gibt es viele Hürden zu bezwingen.
Lahmes Internet? Mobile Daten nicht immer zuverlässig
In Deutschland wird der Großteil des Netzes für mobile Daten durch die Telekom bereitgestellt. Dort surfst du am besten und schnellsten. Im Vergleich zur Konkurrenz sind diese jedoch auch mit am teuersten. Problematisch wird es dann jedoch schnell, wenn du eher provinzial lebst oder gerne auch die Dörfer und Felder der Bundesrepublik bereist. Das ständige E neben den Empfangsbalken deines Telefons ist fast schon garantiert.
Dem sollte nicht so sein, denn immerhin legen sich die Mobilfunkanbieter vertraglich fest, welche Geschwindigkeit beim Surfen von unterwegs dich erwartet. Damit du diesen Anspruch geltend machen kannst, schreitet nun die Netzagentur ein und verhandelt einheitliche Rahmenbedingungen (dpa via t-online). Denn laut Telekommunikationsgesetz steht es dir auf jeden Fall zu die Leistung einzufordern für die du bezahlst.
Bis zu 90 Prozent langsamer darf das Internet sein
Das Problem mit den mobilen Daten ist allerdings: Je nach Zugriffsort musst du gegebenenfalls einfach Abstriche machen. Fährst du also einmal durch ein Funkloch reicht das nicht aus, um beim Handyvertrag zu sparen. Auch die vorgeschlagenen Bedingungen der Bundesnetzagentur wirken auf den ersten Blick nicht verbraucherfreundlich. Bis zu 90 Prozent langsamer sollen deine mobilen Daten sein dürfen – zumindest auf dem Land.
In kleineren Städten bzw. sogenannten halbstädtischen Bereichen musst du dich auf bis zu 80 Prozent langsameres Internet einstellen. In Städten und Großstädten hingegen hast du erst Anspruch auf Preisminderung, wenn du mehr als 75 Prozent langsamer surfst als versprochen.
Die Behörde sieht ein, dass diese Abweichungen massiv erscheinen. Sie argumentieren jedoch: „Angesichts der oft vereinbarten maximalen Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Mbit/s ergeben sich auch bei solchen Abschlägen für die meisten Endkundinnen und Endkunden noch hohe Datenübertragungsraten“
Du musst das Problem nachweisen können
Hinzu kommt, dass du die Vertragsverletzung deiner Geschwindigkeit für mobile Daten nachweisen musst. Dazu sollen dreißig Messungen an fünf Kalendertagen erfolgen – durch ein bereitgestelltes Tool der Behörde.
Das sieht unter anderem Lina Ehrig vom Bundesverband für Verbraucherzentralen kritisch. Die Abschläge wirken auf sie „sehr hoch“ und die weiteren Faktoren zu aufwendig. Bei den Bedingungen der Bundesnetzagentur handelt es sich aber erstmal nur um Vorschläge. Verbraucherverbände und Telekommunikationsanbieter können ab dem 30.9.2022 an entsprechenden Diskussionen teilnehmen, bis aus Vorschlägen ein Gesetz wird.
Für dich bedeutet das leider, dass du noch ein wenig abwarten musst. In der Zwischenzeit kannst du aber mal prüfen, ob dein mobiles Internet vielleicht wegen dieser drei Apps langsam ist.
Quelle: dpa via t-online
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