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Kreml nimmt Elon Musk in Schutz – für absurden Plan

Elon Musk hat sich schon mehrfach in den Ukraine-Krieg eingemischt. Die Politik aber ist nicht gerade sein Spezialgebiet.

Elon Musk vor dem Kreml
Der Ukraine-Krieg ruft auch Elon Musk auf den Plan. © Julia Shepeleva - stock.adobe.com/Getty Images/Theo Wargo/WireImage [M]

Der Ukraine-Krieg scheint immer weiter zu eskalieren. Selbst in Deutschland lebende Menschen bereiten sich mittlerweile auf den Ernstfall vor. Glaubt man dem Unternehmer Elon Musk ließe sich der Konflikt viel einfacher lösen – internationale Diplomatie hin oder her. Doch ist Frieden wirklich so einfach?

Elon Musk präsentiert Friedensplan

Musk ist dafür bekannt, kein Thema auszulassen, um seine Meinung dazu abzugeben – ungeachtet dessen, ob es sich dabei um eines seiner Spezialgebiete handelt. Während der Milliardär durchaus Erfahrungen in Bereichen wie Raumfahrt und Elektromobilität sammeln konnte, gehört internationale Politik wohl kaum zu seinen Steckenpferden.

Nichtsdestotrotz lässt es sich der reichste Mensch der Welt nicht nehmen, auch zu diesem Thema seinen Senf dazuzugeben. So verlangt Elon Musk via Twitter eine „Wiederholung der Wahlen in den annektierten Regionen unter UN-Aufsicht. Russland verlässt die Ukraine, wenn dies der Wille des Volkes ist.“ Die Krim gehöre „formell zu Russland“, meint der Tesla-Chef, ihre Wasserversorgung müsse sichergestellt werden.

Zu guter Letzt müsse die Ukraine neutral bleiben. Damit meint der Unternehmer wahrscheinlich, dass das Land weder der Europäischen Union noch dem Nordatlantikpakt beitreten dürfte. In der mit dem Tweet verknüpften Umfrage stimmten mehr als 60 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer gegen diese Vorschläge.

Zuspruch vom Kreml

Eine positive Reaktion erreichte den Manager vom Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Es ist doch gut, dass jemand wie Elon Musk nach einem friedlichen Ausweg aus der Situation sucht“, erklärte dieser. „Was aber die Durchführung von Referenden betrifft, haben die Einwohner bereits ihre Meinung geäußert. Und hier kann nichts anderes gelten.“

„Verpiss dich“ vom ukrainischen Botschafter

Im Kern verlangt Elon Musk also, dass der Ukraine-Krieg als solcher keine negativen Folgen für Russland haben müsse – eine Ansicht, die nicht nur der ukrainischen Politik missfällt. Von ihr aber erntet der 51-Jährige die wohl harscheste Kritik. Besonders eindeutig reagierte Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland. „Verpiss dich ist meine sehr diplomatische Antwort an Sie“, schrieb er in Antwort auf Musks Tweet.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj antwortete auf den „Friedensplan“. Er fragte die Community, welchen Musk sie mehr möge – den, der die Ukraine (81,1 %), oder den, der Russland (18,9 %) unterstütze. Einen Gegenvorschlag machte hingegen der Journalist und Selenskyj-Berater Mykhailo Podolyak.

1. [Die Ukraine] befreit seine Territorien. Einschließlich der annektierten Krim.
2. [Russland] wird entmilitarisiert und zwangsweise entnuklearisiert, damit es andere nicht mehr bedrohen kann.
3. Kriegsverbrecher kommen vor ein internationales Tribunal.

Mykhailo Podolyak

Von 239.830 Stimmen, bekam dieser Vorschlag 92,3 Prozent Zustimmung.

Quelle: Twitter

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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