Expert*innen haben eine neue Betrugsmethode entdeckt. Dabei werden gezielt Anleger*innen über betrügerische Webportale in die Falle gelockt. Eine zentrale Rolle spielt die verwendete IBAN, also die internationale Bankkontonummer.
IBAN-Trick: So gehen die Kriminellen vor
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt aktuell vor Betrüger*innen, die unter anderem über extra dafür erstellte Webseiten und vermeintliche Beratungsfirmen an ihre Opfer herantreten, um diesen angebliche Investitionsmöglichkeiten schmackhaft zu machen. Die transferierten Gelder an die angegebene IBAN fließen dabei am Ende allerdings in die Taschen der Kriminellen.
Hierbei machen sie sich zunutze, dass viele Menschen versuchen, von den gestiegenen Zinsen für Tages- und Festgeld zu profitieren. Vor allem, da diese anders als beispielsweise Kryptowährungen und Aktien als sichere Anlageformen gelten und weniger Risiko mit sich bringen.
Ein gemeinsames Merkmal der betrügerischen Angebote sind ihre Konditionen. Im Vergleich zu jenen seriöser Kreditinstitute oder Vermittlungsportale sind diese nämlich sehr gut, bleiben gleichzeitig jedoch nicht übertrieben optimistisch.
Stutzig werden solltest du beispielsweise bei einer Offerte über ein 12-monatiges Festgeld zu 4,25 Prozent Zinsen. Realistischer sind derzeit eher Angebote im Rahmen von bis zu 3,55 Prozent aufs Festgeld.
Dieser Bank-Fehler macht den Betrug möglich
Um die angeblichen Angebote noch authentischer aussehen zu lassen, wird Opfern zunächst über falsche Antragsformulare von vermeintlichen Partnerbanken eine Verbindung zu diesen vorgetäuscht.
Die für die angebliche Festgeldanlage geplanten Geldbeträge sollen dann auf ein für den Betrug extra angelegtes Konto transferiert werden. Dazu wirst du „online zu einem (gefälschten) Eröffnungsantrag geleitet, der sich scheinbar auf der Webseite der Partnerbank befindet“, so die Verbraucherzentrale. Am Ende verbirgt sich dahinter allerdings ein ausländisches Konto mit der entsprechend bereitgestellten IBAN.
Das Perfide: Die Konten existieren tatsächlich. Sie laufen allerdings auf den Namen der Betrüger*innen. Da Banken bei Überweisungen nicht verpflichtet sind zu prüfen, ob Name und IBAN zusammenpassen, ist die Masche damit wirksam.
Am Ende zahlen die Opfer nicht auf ihr neues Festgeldkonto ein, sondern auf das Konto der Kriminellen.
Wie kann ich mich schützen?
Laut Verbraucherzentrale kannst du dich auf verschiedene Arten vor dem IBAN-Betrug schützen. Dazu zählt es in erster Linie, vermeintliche Anbieter von Festgeldanlagen auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen. Hier hilft die BaFin-Unternehmensliste, auf der sich alle befinden, die in Deutschland über eine nötige Zulassung verfügen. Findest du jemanden nicht auf der Liste, kann das auf betrügerische Hintergründe hindeuten.
Auch bei ausländischen Geschäftsadressen ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Recherchiere zuerst online. Achte dabei darauf, dass eventuelles positives Feedback eingekauft sein kann.
Schau im Impressum des Webportals nach Auffälligkeiten. Bedenke jedoch, dass auch vollständige Exemplare keine 100-prozentige Garantie auf Legitimität bieten.
Quellen: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
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