Wegen vermeintlich irreführender öffentlicher Aussagen und geheim gehaltener Aktienkäufe hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC den Twitter-Chef Elon Musk vorgeladen. Vor Gericht soll der reichste Mann der Welt nun zu seinem Verhalten bei der Übernahme des Kurznachrichtendienstes aussagen. Musk sieht sich von der Behörde gegängelt.
Elon Musk machte immer wieder Kehrtwenden
Wie Reuters berichtet, bezieht sich die Klage vor allem auf Musks oft widersprüchliche Aussagen vor und während er Twitter im vergangenen Jahr für 44 Milliarden Dollar übernommen hat. Die Untersuchungen der SEC laufen bereits seit Frühjahr 2022, als Musk erstmal größere Mengen Twitter-Aktien kaufte. Schon im letzten März erwarb der umstrittene Tesla-CEO einen Anteil von 9,2 Prozent am Unternehmen. Dies machte er jedoch erst einen Monat später öffentlich. Nach amerikanischen Börsenregeln sind Anteilhaber verpflichtet, das Überschreiten von fünf Prozent Anteilen an einem börsennotierten Unternehmen innerhalb von zehn Tagen bei der SEC zu melden.
Auch bei seinen Intentionen mit der Social Media-Plattform soll Musk die Öffentlichkeit und Mitaktionäre mit ständigen Kehrtwenden getäuscht haben. Zunächst sagte Musk, er wolle lediglich dem Verwaltungsrat von Twitter beitreten. Kurz darauf gab er an, den gesamten Konzern übernehmen zu wollen. Wenige Wochen nachdem Musk dem 44 Milliarden Dollar schweren Deal zustimmte, machte er jedoch einen überraschenden Rückzieher.
Mit der Begründung, Twitter habe ihn über die Anzahl von Bots und Fake-Accounts auf der Plattform im Dunkeln gelassen, wollte er den Verkauf platzen lassen. Twitter erhob daraufhin Klage gegen Musk. Im vergangenen Herbst übernahm der in Südafrika geborene Tech-Unternehmer die Firma, die er später in X umbenennen sollte, dennoch.
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Nicht der erste Zwist mit der Börsenaufsicht
Mit seinem wechselhaften Verhalten soll Musk gegen amerikanische Bundeswertpapiergesetze verstoßen haben, formuliert die Klage des SEC. Es ist nicht das erste Mal, dass die Börsenaufsicht gegen den Milliardär ermittelt. Bereits 2018 verurteilte ein Gericht Musk zu Strafzahlungen von 20 Millionen Dollar wegen widersprüchlicher Aussagen zum Börsenstatus von Tesla.
Zum Twitter-Kauf hat Elon Musk bereits im Juli vor der SEC ausgesagt und angeforderte Dokumente nachgereicht. Einer für September angesetzten weiteren Vorladung ist der Milliardär hingegen nicht nachgekommen. Aufgrund der konstanten Vorladungen sieht Musk sich von der Börsenaufsicht „belästigt“. „Die SEC hat Mr. Musks Stellungnahme bereits mehrmals erhalten,“ betont auch sein Anwalt Alex Spiro, „genug ist genug“.
Quelle: Reuters
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