Mit seinem Bitlocker-Programm verspricht Microsoft seinen Nutzerinnen und Nutzern mehr Datensicherheit. Doch aktuelle Tests ergaben, dass diese Standardeinstellung bei Rechnern mit Windows 11 zu teils erheblichen Verlusten der Arbeitsgeschwindigkeit führen kann. Wie du dieses Problem erkennst und behebst, erfährst du hier.
Windows 11: Langsamer durch Standardeinstellung
Seit dem Launch von Windows Vista vor über 15 Jahren gehört die Festplattenverschlüsselung Bitlocker bei den meisten Microsoft-Rechnern in der Pro- oder Enterprise-Variante zur Grundausstattung. Auch beim Betriebssystem Windows 11 gehört das Sicherheitsprogramm zu den automatisch aktivierten Standardeinstellungen. Es dient dem nützlichen Zweck, deine Festplatte zu verschlüsseln und so deine persönlichen Daten vor ungebetenen Zugriffen zu schützen.
Doch das Sicherheitsprogramm kommt mit einem erheblichen Nachteil, fand das Computer-Portal Tom’s Hardware bei einer Testserie heraus. Demnach verlangsamen die im Hintergrund auf dem Prozessor laufenden Ver- und Entschlüsselungsvorgänge die Geschwindigkeit der SSDs (Solid State Drive) um bis zu 45 Prozent.
Die automatische Softwareverschlüsselung erhöht die Latenz und beeinträchtig damit die Übertragungsrate von Daten. Vor allem datenintensive Aufgaben wie das Starten neuer Anwendungen oder das Kopieren großer Dateien sind laut Test hiervon betroffen. Aber auch bei der allgemeinen Lese- und Schreibgeschwindigkeit kommt es durch Bitlocker zu merklichen Einschränkungen.
Aus alt mach neu: Kennst du schon diesen Trick, mit dem du deinen alten Windows 11 PC aufwerten kannst?
So findest du heraus, ob Bitlocker deinen Rechner verlangsamt
Als automatische Standardeinstellung dürfte Bitlocker nur auf Rechnern mit Windows 11 Pro aktiviert sein, nicht aber bei der gängigeren Home-Variante. Wenn du trotzdem auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du in zwei leichten Schritten überprüfen, ob das Programm auf deinem PC oder Laptop aktiv ist:
- Öffne als Administrator das Windows-Terminal und gib dort den Befehl „manage-bd -status“ ein.
- Im nun angezeigten Menü kannst du unter „Conversion Status“ und „Encryption Method“ schauen, ob und wenn ja welche Verschlüsselung momentan aktiviert ist. Läuft Bitlocker, liest du dort „XTS-AES“.
Bitlocker abschalten: Leicht, aber mit Haken
Bist du bereits im oben genannten Menü, brauchst du nur noch einen weiteren Handgriff, um Bitlocker zu deaktivieren. Gebe im Windows-Terminal einfach den Befehl „manage-bde -off C:“ ein. Alternativ kannst du das „C“ durch einen anderen Laufwerknamen ersetzen. Wie der Test von Tom’s Hardware zeigt, kannst du so die Arbeitsgeschwindigkeit deines Windows 11 Betriebssystem nahezu verdoppeln.
Doch bei Windows 11 Pro Rechnern ist es unter Umständen nicht so einfach, eine SSD-interne Hardware-Verschlüsselungsoption zu verwenden. Tom’s Hardware rät hier, das System nochmal neu aufzusetzen. Ein weiteres Manko ist, dass mit Deaktivierung von Bitlocker deine Daten leichter zu stehlen sind. Es empfiehlt sich also, Nutzen und Risiko vorm Abschalten des Programms genau abzuwägen.
Quelle: Tom’s Hardware
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.