Erst vor Kurzem hat das ikonische Tech-Unternehmen aus Cupertino zwei neue Modelle der Apple Watch herausgebracht. Diese sollen mit zahlreichen Funktionen und bester Technik beim Publikum punkten, doch frei von Kritik sind sie dennoch nicht. An den vorhandenen Features oder ihrer Zuverlässigkeit liegt es allerdings nicht. Stattdessen ist einigen auf politischer Ebene das Unternehmen selbst ein Dorn im Auge und wie es mit den Uhren umgeht.
Wegen Apple Watch: Betreibt Apple Greenwashing?
Dass man von Apple beste und vor allem innovative Technologien erwarten kann, ist hinlänglich bekannt. Seit einiger Zeit schreibt sich das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino auch Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit auf die Fahne. Das ist sicher ein löblich, kann aber auch nach hinten losgehen, wie ein peinlicher Apple-Spot zeigte.
Ob man diesbezügliche Konzernbemühungen aber wirklich für voll nehmen kann oder ob hier nicht sogar sogenanntes Greenwashing – klimabezogene Aufpolierung des eigenen Images – stattfindet, darüber wird jetzt heiß diskutiert. Das geht aus einem neuen Bericht bei der Financial Times (via heise) hervor. Beim Europäischen Verbraucherverband Bureau Européen des Unions de Consommateurs (BEUC) kritisiert man Apple jetzt für das Vorhaben, für die neuen Uhren einen CO₂-Ausgleich leisten zu wollen.
Auch gut zu wissen: Der zweifelhafte Klimaabdruck der modernen Uhren ist eine Sache. Mit etwas Pech könnte die Apple Watch aber auch gesundheitsschädlich werden. Das liegt vor allem an den Armbändern.
EU geht gegen irreführende Klimaversprechen vor
Die neuen Apple Watch Series 9 und Ultra 2 sollen jedenfalls klimaneutral werden, wenn man sie mit Standardarmbändern kombiniert, so das Versprechen. Mit dem angestrebten Ausgleich wolle man die Umweltbelastung der Watches während ihres Betriebs kompensieren. Zu diesem Zweck will man sogenannte Credits kaufen, die wiederum in Umweltprojekte wie zum Beispiel Aufforstungsprojekte investiert werden können.
Ein solches Vorgehen ist aber nicht ohne Gegner. Laut Monique Goyens, Generaldirektorin der BEUC, würde es im Zusammenhang mit Klimaneutralität viele irreführende, wissenschaftlich ungenaue Behauptungen geben. Verbraucherinnen und Verbraucher würden dadurch getäuscht. Deswegen gebe es auch eine neue EU-Entscheidung, das solche Behauptungen verbietet. Bis 2026 soll „irreführende Werbung“ zur Klimaneutralität vom Markt verschwinden und Goyens hoffe, dass auch Apple davon betroffen sein wird.
Apples Klimabemühungen reichen wohl nicht
Wie es weiter heißt, sollen zuvor mehrere Umweltschutzgruppen Zweifel an Apples Vorgehen, die auch die Apple Watch umfassen, geäußert haben. Diese könnten schlichtweg unzureichend sein, da man neben der eigentlichen Nutzung auch Aufladung und Versand der Produkte abdecken will. Zudem sind Projekte wie zum Beispiel zur Aufforstung viel zu langsam – mit direkt eingespartem CO₂ sind sie nicht vergleichbar – oder führen langfristig zu minderwertigen Produkten.
Apple kontert und stellt heraus, dass die eigenen Bemühungen eine der kühnsten Verpflichtungen zum Klimaschutz innerhalb der Industrie seien und es dringend sofortiger Schritte brauche, um die Emissionen zu senken. Auch würden durch die unterstützten Projekte wirtschaftliche Vorteile für die Bevölkerung geschaffen.
Quelle: Financial Times (via heise)
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