Wer ein Konto bei Amazon besitzt, ist für Kriminelle immer interessant. Denn allein die Größe der Nutzerschaft bietet eine hohe Wahrscheinlichkeit, viele Menschen mit versteckten Tricks in die Falle zu locken.
Amazon: Achte auf diesen Trick
Wie Watchlist Internet berichtet, gibt es derzeit eine beliebte Methode, mit der Kriminelle gezielt auf Amazon-Kundinnen und -Kunden zugehen. Bei dem sogenannten Vishing (Voice Phishing), einem Phishing-Betrug per Telefon, rufen angebliche Angestellte des Konzerns an. Diese versuchen dann, ihre Opfer unter verschiedene Vorwänden dazu zu bringen, TeamViewer oder AnyDesk zu installieren, um Zugang zu deren Konten zu erschleichen.
Nutzer*innen sollten den Fachleuten zufolge auf die Vorwahl achten, wenn sie von einer unbekannten Nummer kontaktiert werden. Demnach nutzen die Kriminellen für die aktuelle Masche einen Anschluss in Österreich (Vorwahl +43). Dazu erhält das Vorgehen einen seriösen Anstrich, weil man eine angebliche Mitarbeiternummer nennt oder zu einem vermeintlichen Vorgesetzten durchstellt.
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So gehen die Kriminellen vor
Was nun passiert, ist Folgendes: Zunächst gibt man vor, dass es ein Problem mit einer Bestellung oder dem eigenen Konto gegeben hat. In manchen Fällen kann auch von einem Betrugsversuch die Rede sein. Um dies schnellstmöglich zu beheben, sei es notwendig, eine Fernwartungssoftware wie AnyDesk oder TeamViewer zu installieren. Die vermeintlichen Amazon-Mitarbeitenden seien so besser in der Lage auszuhelfen.
Tatsächlich können sie auf diese Weise aber deinen Computer fremdsteuern und einsehen, zum Beispiel wenn du dich in dein Amazon-Konto einloggst, so wie es die Kriminellen nach der Installation verlangen. In einem zweiten Schritt soll man dann eine genannte Online-Banking-App (zum Beispiel „George“) öffnen, um einen angeblichen Hackingangriff zu stoppen.
So geben die Opfer dann schlussendlich und ohne es zu wissen Zugang zu ihrem Bankkonto und können viel Geld verlieren.
Das kannst du tun
In erster Linie heißt es, skeptisch zu werden, denn Amazon kontaktiert Kundinnen und Kunden nicht per Telefon. Auch die geforderte Installation einer Software ist in jedem Fall als ein Alarmzeichen aufzufassen, ebenso wie das Anfragen persönlicher Daten oder von Überweisungen.
Wer durch Kriminelle getäuscht wurde, sollte eine Anzeige bei der Polizei erstatten, gegebenenfalls seine Bank kontaktieren und auch Amazon in Kenntnis setzen. Das können Betroffene beispielsweise über die E-Mailadresse stop-spoofing@amazon.com tun. Installierte Software sollte entfernt und das Gerät neu aufgesetzt werden. So verhinderst du, dass eventuelle Spionage-Software auf dem Rechner verbleibt.
Quellen: Watchlist Internet
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