Eine Vielzahl an Kundinnen und Kunden hat sich längst von Schalter und Geldautomat abgewendet, um Online-Banking zu nutzen. Das wissen auch Betrüger*innen, die immer wieder versuchen, Zugriffsdaten zu stehlen. Vergleichsweise neu ist dabei das folgende Vorgehen.
Online-Banking: Achte auf diesen Betrug
Im Fokus des Betrugs stehen elektronische SIM-Karten, sogenannte eSIMs. Wie russische Expert*innen von FACCT, einem Entwickler von Technologien zur Bekämpfung der Cyberkriminalität, melden, nutzten Kriminelle eine damit in Verbindung stehende Sicherheitslücke aus, um sich Zugang zum Online-Banking ihrer Opfer zu verschaffen.
„Um den Zugriff auf eine Mobilfunknummer zu stehlen, nutzen Angreifer die Funktion des Austauschs oder der Wiederherstellung einer digitalen SIM-Karte: Sie übertragen das Telefon von der SIM-Karte des Opfers auf das eigene Gerät mit einer eSIM“, erklärt das Unternehmen in seinem Bericht.
Möglich wird das, indem sie sich zuerst per Brute-Force-Methode Login-Daten und den Zugang zum Konto des Opfers bei seinem Mobilfunkanbieter verschaffen. Dann generieren sie einen QR-Code, der zur Aktivierung einer neuen eSIM verwendet werden kann. Diesen scannen sie mit ihrem Gerät ein und entführen die Nummer, während die rechtmäßige eSIM deaktiviert wird.
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Bereits über hundert Vorfälle beobachtet
Seit Herbst 2023 habe man mehr als hundert Versuche festgestellt, in denen Hacker in die persönlichen Konten von russischen Kundinnen und Kunden bei Online-Diensten eines einzigen Finanzinstituts eindringen wollten. Im Ausland wenden Cyberkriminelle eine vergleichbare Methode dagegen bereits seit mindestens einem Jahr an, erklären die Fachleute weiter.
„Es gibt viele Variationen des Schemas, aber Betrüger sind vor allem an Online-Banking-Diensten interessiert. Nachrichten mit einem Bestätigungscode, der an die Nummer gesendet wird, ermöglichen es Ihnen, das gesamte Geld vom Konto des Opfers abzuheben und Kredite zu vergeben“, so Dmitri Dudkow, Spezialist für Betrugsschutz bei FACCT.
Quellen: FACCT
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