Die 5G-Technologie ist seit etwa fünf Jahren der Standard, doch die Entwicklung von 6G ist bereits in vollem Gange. Sie verspricht erheblich verbesserte Fähigkeiten. Ein kürzlicher Prototypentest in Japan erreichte Datengeschwindigkeiten von 100 Gigabit pro Sekunde (Gbps). Das ist zehnmal schneller als die Spitzenleistung von 5G und 500-mal schneller als die aktuellen durchschnittlichen 5G-Geschwindigkeiten, wie du sie etwa bei deinem Smartphone erfährst. Diese Geschwindigkeit ermöglicht das Herunterladen von bis zu neun zweistündigen Netflix-Filmen in nur einer Sekunde.
6G macht seine ersten Schritte
Die gemeinsamen Anstrengungen von NTT, DOCOMO, NEC und Fujitsu haben diesen Fortschritt ermöglicht, indem sie Frequenzbänder zwischen 100 und 300 Gigahertz (GHz) nutzten. Diese Bänder erlauben es, mehr Daten in jede Übertragung zu packen, was die Übertragungsgeschwindigkeiten erheblich erhöht. Die Technologie befindet sich jedoch noch in der Entwicklung und hat derzeit eine begrenzte Reichweite von 100 Metern, in der sie eine stabile Verbindung aufrechterhalten kann.
„Nach der Analyse einer drahtlosen Systemkonfiguration für die Telekommunikation im 100-GHz-Band entwickelte NEC eine aktive Phased-Array-Antenne (APAA) mit mehreren Elementen, die aus mehr als 100 Antennenelementen besteht“, heißt es in einer Pressemitteilung des japanischen Mobilfunkanbieters NTT DOCOMO.
Die 6G-Technologie werde voraussichtlich nicht nur die Nutzung persönlicher Geräte revolutionieren, sondern auch weitreichende industrielle Anwendungen haben. Sie verspreche erhebliche Verbesserungen in Bereichen wie hochauflösendes Video-Streaming und Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen, erklärt Science Alert. Darüber hinaus werde erwartet, dass 6G die Netzwerküberlastung in überfüllten Bereichen erheblich reduziert und die Konnektivität bei großen Veranstaltungen wie Konzerten und Sportspielen verbessert.
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Erwartete Veröffentlichung schon 2030
Der Übergang zu 6G könnte auch dazu führen, dass WLAN in vielen Umgebungen weniger notwendig wird, da die Mobilfunktechnologie zuverlässiger und allgegenwärtiger wird. Dieser Wandel könnte bewirken, dass eine größere Anzahl von Geräten ohne die Notwendigkeit physischer Verkabelung verbunden wird. Mit Blick nach vorne wird es möglich, mehr Geräte mit verbesserten Sensoren ins Internet der Dinge zu integrieren.
„Die vier Unternehmen werden auch in Zukunft umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Sub-Terahertz-Telekommunikation durchführen und dabei die Stärken jedes Unternehmens in verschiedenen Initiativen nutzen, um zur 6G-Standardisierung beizutragen.“
NTT DOCOMO
Nokia hat prognostiziert, dass 6G bis 2030 kommerziell verfügbar sein könnte. Wenn die Technologie reift, wird erwartet, dass sie erschwinglicher und kleiner wird. Das würde sie weltweit für ein breites Publikum zugänglich machen.
Quellen: NTT DOCOMO; Science Alert; Nokia
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