Dort könnten ab Mitte des Jahres die Kunden ihre Daten sicher innerhalb Deutschlands speichern und nutzen, kündigte Glenn Gore, Chef-Software-Architekt des Unternehmens, am Mittwoch in Berlin an. Es handele sich um eine „große Investition“, konkrete Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Der Cloud-Anbieter betreibt bereits zwei „Availability Zones“ in Frankfurt und unterhält in 16 Regionen weltweit solche Zentren. Es gebe einen stark wachsenden Bedarf an Cloud-Services bei den Kunden in Deutschland, sagte Gore der dpa. Hierzulande seien die Unternehmen bei Lösungen für das Internet der Dinge oder vernetzten Autos besonders stark. „Deutschland ist gut aufgestellt, um in diesen Technologien eine Führungsposition einzunehmen.“
Die Daten werden nicht aus der Hand gegeben
Auf Datensicherheit lege das Unternehmen besonderen Wert, betonte Gore. Die Kunden hätten jederzeit die volle Kontrolle und könnten ihre Datenbestände standardmäßig verschlüsseln. „Wir rühren die Daten unserer Kunden nicht an, sie gehen, wenn gewünscht, auch nicht aus Frankfurt raus“. Anders als Microsoft, das gemeinsam mit der Deutschen Telekom ein Treuhändermodell für eine sichere Cloud anbietet, werde AWS den Betrieb der Zentren jedoch nicht aus der Hand geben.
In Deutschland hat Amazon Web Services laut Gore zehntausende aktive Kunden. Neben der Deutschen Bahn oder Siemens nutzten auch viele Start-ups und Firmen wie MyTaxi, Zalando oder Airbnb die Dienste des Unternehmens. 25 Terabyte an Daten werden in den AWS-Zentren pro Sekunde bewegt. Die Tochter des weltgrößten Online-Versandhändlers Amazon zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Cloud-Diensten. Die Sparte ist für den Konzern auch ein lukratives Geschäftsfeld: Im vergangenen Quartal steigerte sie der Umsatz um 43 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Dollar und warf einen operativen Gewinn von 890 Millionen Dollar ab.