Beim Internet-Versandhändler Amazon ist das Ringen um einen Tarifvertrag mit weiteren Streiks am Dienstag in eine neue Runde gegangen. Mitarbeiter von Amazon in Leipzig, Graben bei Augsburg, im osthessischen Bad Hersfeld sowie in Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) legten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Arbeit nieder.
In Leipzig rechnete Verdi in Früh-, Mittel- und Spätschicht mit 400 Teilnehmern, wie Streikleiter Thomas Schneider mitteilte. „Heute ist Prime Day bei Amazon, jede Stunde gibt es ein neues Sonderangebot, da haben Streiks eine besondere Wirkung“, sagte Schneider.
Amazon beruhigt Kunden
Amazon hingegen teilte mit, auch am „Prime Day“ habe der Streik keine „Auswirkungen auf das Kundenversprechen“. Es beteilige sich nur ein geringer Teil der Mitarbeiter daran. Die Logistikzentren in Deutschland und im europäischen Netzwerk hätten sich auf den Tag vorbereitet. So sei zusätzliche Ware eingelagert worden.
Die Gewerkschaft fordert von Amazon, die Beschäftigten nach dem Tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel zu bezahlen. Das Unternehmen verweigert nach Angaben der Gewerkschaft die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Amazon verweist darauf, dass sich die Bezahlung am Tarifvertrag der Logistikbranche orientiere. Es werde weitere Arbeitsniederlegungen geben, sagte Schneider. „Nach dem Streik ist vor dem Streik.“ Seit Mai 2013 kommt es immer wieder zu Arbeitsniederlegungen an deutschen Standorten von Amazon.