Veröffentlicht inBusiness

Untersuchung: die Reichweite bei Facebook täuscht

Wenn Werbetreibenden bei Facebook die Reichweite angezeigt wird, sollte dies eigentlich mit der Bevölkerungsstatistik zusammenhängen. Eine Untersuchung zeigt ein anderes Bild.

Facebook gibt an
Facebook gibt an

Laut einer Untersuchung von AdNews gibt es „große Diskrepanzen“ zwischen der auf Facebook angezeigten Reichweite und der tatsächlich in einem Land lebenden Bevölkerungsgruppe. AdNews hat in 12 Ländern untersucht, wie groß die Gruppe der 20-29-Jährigen laut Statistik ist und wie groß diese von Facebook geschätzt wird.


In Deutschland gibt es etwa 9,2 Millionen Menschen zwischen 20 und 29, laut Facebook erreiche eine Werbung in dieser Zielgruppe allerdings zwölf Millionen. Die Zahl ist also um etwa 30 Prozent höher, als es statistisch gesehen überhaupt möglich ist. In anderen Ländern sind die Ergebnisse ähnlich ausgefallen: In Kanada und USA waren es etwa 42 Prozent mehr als in der Statistik angegeben, in Großbritannien 39 Prozent, Frankreich 36 Prozent und Australien 33 Prozent.

„Täuschender Effekt“

AdNews hat bei Facebook nachgefragt, wie diese Diskrepanz zustande kommen kann. Laut Facebook könne man die Bevölkerungsstatistik nicht mit den Zahlen „gegenrechnen“, weil in ihre Schätzungen auch andere Faktoren einfließen würden, wie etwa das Nutzungsverhalten der User, deren Angaben auf Facebook und die Ortungsdaten der verschiedenen Geräte. Es würden etwa auch Auslandsreisende erfasst, heißt es.


Analyst Brian Wieser hat in ähnlichen Tests in den USA ähnliche Ergebnisse erzielt. Er rechnet damit, dass diese Angelegenheit für Facebook noch größere Auswirkungen haben könnte. „Die Zahlen, die Facebook Werbetreibenden anzeigt, haben einen täuschenden Effekt. Diejenigen, mit denen ich gesprochen habe, waren sich alle nicht bewusst, dass es hier Diskrepanzen gibt“, so Wieser.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.