Amazon selbst hat bislang noch nicht bestätigt, dass es zukünftig mit Medikamenten handeln will. Allerdings hat sich das Unternehmen im vergangenen Jahr in 12 US-Bundesstaaten entsprechende Lizenzen gesichert, wie der St. Louis Post-Dispatch schreibt. Der Online-Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in den USA wird derzeit von wenigen Anbietern dominiert, Analysten spekulieren schon seit geraumer Zeit, dass Amazon hier ein lukratives Geschäft wittern könnte.
Amazons Motiv hinter den Lizenzen ist noch unklar
Dazu passen würde, dass Amazon mit Maine bereits in einen 13. Bundesstaat um eine Berechtigung angesucht hat. Die entsprechende Infrastruktur könnte Amazon selbst aufbauen oder sich ein bereits etabliertes Unternehmen einverleiben. Allerdings unterliegen die Lizenzen in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedlichen Auflagen. Um tatsächlich verschreibungspflichtige Medikamente an Kunden verschicken zu dürfen, müsste Amazon zusätzliche Berechtigungen beantragen. Die Lizenzen könnten auch nur dazu dienen, professionelles medizinisches Gerät zu verkaufen – das geht in einigen Bundesstaaten nur mit einer solchen Berechtigung.
Aktienkurse von Amazons Strategie beeinflusst
Trotzdem sind die Aktienkurse einiger US-Medikamentenhändler, darunter Walgreens und CVS, nach Bekanntwerden von Amazons Bemühungen deutlich gesunken. Im Fall von Wallgreens um etwa sechs Prozent. Einige Beobachter gehen davon aus, dass auch Amazons Übernahme der Supermarktkette Whole Foods Teil einer Strategie sei, in den Medikamentenhandel einzusteigen. Andere US-Supermärkte betreiben ebenfalls Medikamentenabteilungen.