Der weltgrößte Online-Händler übernimmt das Start-up Ring, dessen Kunden sich mit Leuten vor ihrer Haustür per Videochat in einer Smartphone-App unterhalten können. Die rund fünf Jahre alte Firma sei dabei mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet worden, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag. Bereits im Dezember hatte Amazon das Start-up Blink gekauft, das Heimüberwachungskameras im Angebot hat.
Zugang zum Haushalt – auch wenn niemand Zuhause ist
Der Online-Händler bietet zudem einen Service an, bei dem Paketzusteller über ein vernetztes Türschloss Zutritt zu einem Haushalt bekommen und unter Beobachtung einer Kamera die bestellten Waren abstellen können. Das System machte zuletzt aber mit Sicherheitsproblemen auf sich aufmerksam.
Ring debütierte einst noch unter dem Namen DoorBot in einer Folge der Fernsehsendung „Shark Tank“ (ähnlich der deutschen Show „Die Höhle der Löwen), in der Risikokapitalgeber Start-up Ideen finanzieren können. Gründer James Siminoff bot zehn Prozent an seiner Firma für 700 000 Dollar an. Doch keiner der „Haie“ biss an. Schon in der jüngsten Finanzierungsrunde wurde Ring mit rund einer Milliarde Dollar bewertet.
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Amazon will unabhängiger werden
Amazon scheint mit den Akquisitionen der letzten Zeit eine klare Strategie zu verfolgen. Während der Online-Gigant in zahlreichen Städten schon heute einen eigenen Lieferservice für die bestellten Produkte bietet und somit unabhängiger von Dienstleistern wie DHL oder UPS wird, stellen Kunden, die nicht Zuhause sind, den Händler vor ein Problem. Mit den Zukäufen der Start-ups Blink und Ring schafft Amazon nun die Grundlage dafür, Kunden auch dann Lieferungen anbieten zu können, wenn diese nicht Zuhause sind.