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Elon Musk: Heiliger oder Dampfplauderer?

Der Tesla-Chef polarisiert mit seiner unkonventionellen Art wie kein zweiter Unternehmer. Ein Tweet von ihm sorgt für Ausnahmezustand. Doch wie sie sind seine Aussage zu bewerten? Ein Porträt.

Elon Musk
Jeder kennt diesen Mann: Elon Musk Foto: imago/ZUMA Press

Er baut Elektro-Autos und Raketen. Und will zum Mars. Er verkauft Flammenwerfer, Steine und Baseball-Kappen. Er beschimpft Journalisten, Analysten, Aktionäre. Und wenn er ganz schlecht gelaunt ist, bezeichnet er auch mal schnell einen der Höhlenretter in Thailand als Pädophilen. Entschuldigungen für seine Ausfälle sind rar. Schuld sind jedenfalls immer die anderen.

Elon Musk

ist so etwas wie der

Donald Trump

der Technologie-Branche. Sein Medium, mit dem er Journalisten, aber auch seine Anhängerschaft bespielt, ist der Kurznachrichtendienst

Twitter

. Wie bei

Trump

sorgt jede Aussage, jeder flapsige Spruch regelmäßig für Aufruhr – im Guten wie im Negativen. Das zeigte sich einmal mehr am Dienstagabend.

Elon Musk sorgt mit Tweet für Ausnahmezustand

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Ein kurzer Tweet aus dem Nichts, dass er Tesla zum Aktienkurs von 420 Dollar von der Börse nehmen werde, sorgte für einen derartigen Kurssprung, dass die Technologie-Börse

Nasdaq

den Handel vorübergehend stoppen musste. Die Aktie schloss letztlich bei plus elf Prozent.

Kein Firmenchef sorgt weltweit für mehr Schlagzeilen als der 47-Jährige, keiner polarisiert auch nur annähernd so stark – und das weit über die Technologiebranche hinaus. Während seine Anhänger ihn fast

guruhaft

als Visionär feiern, wird er von seinen Kritikern als Dampfplauderer abgestempelt, dessen soziale Kompetenz mehr als fragwürdig ist.

„Mit der Marke Tesla hat Elon

Musk

die Königsstufe erreicht. Die Anhänger identifizieren sich nicht nur mit den

Autos

, sie begreifen sich als Teile einer eingeschworenen Bewegung“, sagt

Markus Hübner

von der PR-Agentur Brandflow zur

futurezone

.

Tesla-Chef polarisiert

Dass dies so gut funktioniere, hänge maßgeblich mit dem Firmenchef zusammen. „Wie einst Apple-Gründer Steve Jobs, der ähnlich polarisierte, wirkt

Musk

glaubwürdig und authentisch. Er wählt oft unorthodoxe Herangehensweisen und treibt die technologische Entwicklung voran, ohne den Profit als oberstes Ziel zu haben“, sagt

Hübner

. Dass er in der Öffentlichkeit emotional reagiere und auch Fehler mache, mache ihn für seine Anhänger noch sympathischer.

Ohne den Vergleich mit Donald

Trump

überstrapazieren zu wollen:

Musk

weiß, wie man Themen wechselt. Werden

Teslas

Verluste thematisiert, gibt er bekannt, künftig Tunnel graben zu wollen. Oder lenkt die Aufmerksamkeit auf verrückte Aktionen, wie den Verkauf von

Flammenwerfern

und Ziegeln in Lego-Form.

Beim Höhlendrama in

Thailand

ließ es sich der Milliardär nicht nehmen, dort persönlich im Wasser zu waten und ein Mini-U-Boot als vermeintliche Rettung beizusteuern. Dass derartige Aktionen für wütende Gegenreaktionen sorgen, trägt letztlich ebenfalls dazu bei, dass die eigene Anhängerschaft emotionalisiert wird und zur öffentlichen Verteidigung von

Musk

ausreitet.

Musks Erfolg nicht einzig und allein PR

Den vielgehörten Vorwurf,

Musks

Erfolg sei einzig und allein auf gute PR zurückzuführen, lässt Markenexperte

Hübner

jedoch nicht gelten. „Das ist wie bei

Apple

. Um über einen längeren Zeitraum erfolgreich zu sein, muss das angebotene Produkt im Kern schon eine

gewisse

Fähigkeit oder Qualität haben. Sonst funktioniert das nicht.“

Die hohen Erwartungen müssten allerdings auch erfüllt werden. „Wenn die treue Anhängerschaft mit der Qualität der

Autos

nicht zufrieden ist oder trotz Vorbestellungen ewig nicht geliefert werden kann, ist Feuer am Dach. Dann bricht das Fundament der Marke Tesla schnell zusammen“, sagt

Hübner

.

Dieser Artikel erschien zuerst bei futurezone.at

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