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Facebook vs. Apple: Schwere Vorwürfe führen zur Kartellklage

Facebook und Apple haben derzeit eine sehr angespannte Beziehung. Mark Zuckerberg, CEO des Social-Media-Giganten, will jetzt wegen Marktmissbrauch gegen den iPhone-Konzern klagen.

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Mark Zuckerberg ist sauer auf den App Store und will für Facebook gegen Apple vor Gericht ziehen. Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Facebook ist kein Fan mehr von Apple. Das hatte Facebook-CEO Mark Zuckerberg bereits am Mittwoch den 27. Januar 2021 deutlich gemacht als er im Gespräch mit Analysten über die aktuellen Quartalszahlen gegen Apple gewettert haben soll. Er bezeichnete Apple an dem Tag als „einen unserer größten Konkurrenten“ und warf dem Tech-Konzern vor, er würde nur seine eigenen Wettbewerbsinteressen verfolgen. Was war geschehen zwischen Facebook und Apple? Apple hatte den Datenschutz für iOS-Apps verschafft. Facebook fand das nicht toll und erwägt jetzt eine Klage wegen Marktmissbrauch.

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Facebook kontrolliere den Markt der sozialen Netzwerke und solle deswegen entmachtet werden, so Mitgründer Chris Hughes.

Facebook vs. Apple: Kampf der Titanen

Wie das US-Portal The Information berichtet, arbeitet Facebook wohl derzeit an einer Kartellklage gegen Apple. Mit der Hilfe externer Anwälte sitzt das Social-Media-Unternehmen bereits mehrere Monate an dem Schriftsatz. Der Vorwurf ist vereinfacht gesagt, dass Apple seine eigenen Dienste wie etwa iMessage bevorzuge, weil diese nicht unter die Regeln falle, die im Apple App Store gelten. An die Vorgaben zu In-App-Käufen und den strikteren Datenschutz müssten sich nur Drittanbieter halten, aber nicht Apple selbst. An dem Opt-In scheiden sich die Gemüter von Facebook und Apple.

Denn alle Entwickler und Betreiber von Apps, die im App Store angeboten werden, benötigen das Opt-In zur Sammlung von Nutzerdaten, also die Einverständiserklärung der App-Nutzer. Ist das nicht der Fall, dann könnten diese Apps aus dem App Store rausfliegen. Das ist ein Risiko, das aber kein App-Betreiber je eingehen würde. Doch Facebook bereitet das Probleme, weil sie doch selbst auch Werbekunden haben, die auf die personalisierte Werbung über die Facebook-App bauen. Das ist aber so nicht mehr machbar.

Facebook sieht sich in der Opferrolle

Um nicht der Geldgier bezichtigt zu werden, führt Facebook gegen Apple als Argument vor, dass so nicht nur das eigene Geschäftsmodell in Gefahr sei. Denn kleine und mittlere Unternehmen, die vor allem während der Coronakrise über die Werbung auf Facebook potentielle Kunden erreichten, würden durch die neuen App Store-Regeln von Apple benachteiligt werden.

Doch die Opferrolle sitzt Facebook nicht besonders gut nach den vielen Datenskandalen aus der Vergangenheit. Dennoch wird Facebook mit der Klage vermutlich versuchen die App Store-Richtlinien zu kippen oder einen Schadensersatz verlangen. Damit würde Facebook auch nicht alleine dastehen. Zuletzt hatte sich die Gameschmiede Epic gegen Apple gestellt. Und auch Whatsapp hatte so seine Probleme mit Apple.

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