Elon Musk hat mit seinem Unternehmen Tesla wahre Höhenflüge hinter sich. Dennoch und dem oft bescheinigten technologischen Vorsprung zum Trotz, hat auch der Elektroautobauer durchaus ernstzunehmende Konkurrenz. So wie den erst 25-jährigen Austin Russel, der dank einer Technologie für autonome Fahrzeuge, die Elon Musk entschieden ablehnt, bereits Milliardär ist. Andere Konzerne sehen darin zunehmend ihre Chance, Tesla zu überholen, denn dort kommt die technische Lösung voraussichtlich nie zum Einsatz. Im Gegenteil: Elon Musk bescheinigt Unternehmen, die darauf bauen, sogar ihr Ende.
5 kuriose Fakten zu Tesla
- Alle Tesla-Patente sind Open-Source.
- Elon Musk hat 2018 einen Tesla Roadster ins All geschossen.
- Das Unternehmen wurde nach dem legendären Erfinder und Ingenieur Nikola Tesla benannt.
- Das Tesla-Logo ist kein „T“, sondern bildet den Querschnitt eines Elektromotors ab.
- Der Tesla Model S Plaid ist das am schnellsten beschleunigende Serienfahrzeug der Welt.
Tesla will Kameras, die Konkurrenz setzt auf LiDAR-Sensoren
Die Technologie, in der sich Tesla und Luminar, das Startup von Russel, voneinander unterscheiden, sind sogenannte LiDAR-Sensoren. Anders als Elon Musk, der nur auf Kameras setzt, können Roboterautos mit Luminar-Technologie per Laser Hindernisse erkennen und Abstände messen. Laut Russel und Luminar sogar über eine Distanz von bis zu 250 Metern, wie The Verge berichtet, was für diese Technologie ungewöhnlich viel ist.
LiDAR-Sensoren gelten unter Experten bereits als Schlüsseltechnologie für hoch- und vollautomatisiertes und autonomes Fahren, wie Jenoptik erklärt. LiDAR steht dabei für „Light Detection And Ranging“ und soll „im Zusammenspiel mit Kameras und Radarsensoren (…) für mehr Sicherheit und Effizienz in komplexen Umgebungen (sorgen)“. Die Lichtradare schicken einen für Menschen unsichtbaren Laserstrahl aus und messen dessen Reflexion durch Objekte in der Nähe, um deren Abstand zu ermitteln. Aus diesen Daten entsteht eine 3D-Karte, die dem Fahrzeug zeigt, wo es sich entlang bewegt.
Das sind Austin Russel und Luminar
- Austin Russel baute mit 16 Jahren schon Laser in der Garage seiner Familie.
- Mit 17 Jahren begann er ein Physikstudium an der Stanford University.
- Nach wenigen Monaten brach er es ab und gründete Luminar.
- Das Start-up entwickelt Lasersensorik für autonome Fahrzeuge.
- Im Dezember 2020 ging Russel mit Luminar an die Börse.
- Der 25-Jährige hält Anteile im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar.
Das kritisiert Elon Musk
Es scheint einiges an der Technologie dran zu sein, die Elon Musk mit Tesla bislang nicht verfolgt. Zum Börsengang von Luminar Ende 2020 hat es bereits gereicht und auch in Wissenschafts- und Unternehmenskreisen soll das Konzept gut ankommen.
Während es auf der einen Seite Lob gibt, hat Tesla-CEO Elon Musk ein eher vernichtendes Urteil für LiDAR-Sensoren übrig. Wie der Stern den Unternehmer zitiert, hält er LiDAR-Sensoren für einen „Irrweg“ und bescheinigt sogar jedem Unternehmen, das darauf baut, den „Untergang“.
Keine volle Autonomie ohne LiDAR
Für Autobauer sind die LiDAR-Sensoren dagegen Chance, an Tesla und Elon Musk vorbeizuziehen. Kameras sind nach Musk zwar kostengünstiger und können sehr klein sein, Russel jedoch glaubt, dass ohne die Sensoren kein vollautonomes Fahren möglich sei. Ein Argument ist, dass LiDAR-Technologie die Entfernungen direkt messen kann, während Kamerasysteme zunächst Objekte in den Aufnahmen identifizieren müssen, um deren Entfernung zu bestimmen.
Elon Musks Vorsprung wird aber auch anders angegriffen. Im Wettbewerb Tesla vs. VW hat der deutsche Autobauer einen Sieg davongetragen. Dazu sollen in der Herstellung Probleme mit Samsung zu einem Produktionsstopp des Tesla Model 3 geführt haben.