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Verkalkuliert? Elon Musk macht europäisches Tesla-Werk dicht

Das Tesla-Werk im niederländischen Tilburg soll „sehr kurzfristig“ geschlossen werden. Damit würden fast 100 Mitarbeiter ihren Job verlieren.

Tesla-Werk in Tilburg
Das Tesla-Werk im niederländischen Tilburg muss offenbar schließen. Foto: Getty Images/Dean Mouhtaropoulos

Seit knapp einem Jahr befindet sich Teslas Gigafactory im brandenburgischen Grünheide im Bau. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die einzige Produktionsstätte des US-Autobauers in Europa. So ist ein Tesla-Werk etwa in Tilburg, Niederlande, beheimatet. Neuen Berichten zufolge soll Elon Musk den Standort nun allerdings dichtmachen.

Tesla in Grünheide: So gigantisch wird die Gigafactory 4

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Tesla baut eine Fabrik in Grünheide bei Berlin. Bis zu 500.000 Autos sollen hier bald gebaut werden – in der Region entstehen tausende Jobs.

Das Tesla-Werk in Tilburg ist Teil des European Distribution Centre des US-amerikanischen Automobilkonzerns. Das Werksgelände besteht aus mehreren Komplexen und befindet sich im Gewerbegebiet Vossenberg II nahe dem Wilhelminakanal. Bis zuletzt war das Werk für die Endmontage der Modelle S und X für die Auslieferung innerhalb Europas verantwortlich.

Tesla-Werk in Tilburg: 96 Mitarbeiter werden entlassen

Trotz der sieben Millionen Euro an staatlicher Unterstützung und der erzielten Gewinne wird das Tesla-Werk in Tilburg nach gerade mal einem Jahr geschlossen. Das bedeutet, dass rund 96 Mitarbeiter bald arbeitslos sind. Unklar schien zunächst, ob dieses Vorgehen angesichts der befristeten Notfallmaßnahme zur Überbrückung der Beschäftigung (NOW) überhaupt rechtlich zulässig ist.

„Die Bedingung von NOW-1 ist, dass die Lohnsumme während dieser Zeit intakt bleiben muss, das Unternehmen muss also weiterhin Mitarbeiter beschäftigen“, zitiert das Brabants Dagblad einen Sprecher des niederländischen Instituts für Mitarbeitervorsorgekassen (UWV). Für die Zeit danach wurde nichts mehr vereinbart. In späteren NOW-Programmen seien andere Regeln festgelegt worden.

Seine Entscheidung begründet der Automobilkonzern unter der Leitung von Elon Musk mit Facelifts der Modelle S und X, die bis dato im Tilburger Tesla-Werk produziert wurden. An der Technik habe sich so viel verändert, dass die notwendige neue Technik zu nicht länger vertretbaren Kosten führe. Bestätigt ist lediglich, dass ein kompletter Weggang aus Tilburg nicht in Frage komme. Damit sollten zumindest die verbliebenen 444 Arbeitsplätze gesichert sein.

Teslas Gigafactory Berlin-Brandenburg gefährdet?

Während die Montagehalle des Tesla-Werks im niederländischen Tilburg schließen muss, befindet sich die Gigafactory 4 in Grünheide noch immer im Bau. Allerdings hat auch Teslas Gigafactory Berlin-Brandenburg immer wieder mit neuen Problemen zu kämpfen. Aktuell scheint es allerdings noch immer, als würde sie spätestens im Herbst 2021 öffnen. CEO Elon Musk hat derweil klargestellt, dass er mit der Berichterstattung von Frontal21 über den Bau nicht einverstanden sei.

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