Ein Mann investiert in die Kryptowährung Dogecoin (DOGE) und macht erhebliche Verluste. Laut ihm soll nun Elon Musk daran Schuld haben, denn dieser habe mit seinen Tweets zum Hunde-Coin ein Schneeballsystem etabliert. Es geht um Milliarden Dollar Entschädigung.
Elon Musk unterstützt den Dogecoin aus einem Grund
Im Jahr 2019 hat Elon Musk freudig über den Dogecoin getwittert. Bei der Kryptowährung, die einem Internet-Meme entstammt, kann man beispielsweise auch bei Tesla bezahlen, wenn man denn so will. Künftig soll dies auch bei SpaceX möglich sein.
In einem Interview mit Bloomberg gibt er zu: „Ich persönlich unterstütze den Dogecoin, weil ich weiß, dass viele Leute eben nicht so wohlhabend sind und das veranlasste mich dazu, in den Dogecoin zu investieren.“ Er wollte der unscheinbaren Kryptowährung damit eine gewisse Aufmerksamkeit verschaffen, sodass eine breite Masse in den Krypto-Handel einsteigen kann.
Musk auf Twitter verstimmt: Kurs sackte wieder ab
Allerdings endet der Hype um die Hundewährung auch mit den Tweets von Musk. Mit weniger Aufmerksamkeit vom Milliardär und Mehrfach-CEO sackte der Kurs der Kryptowährung wieder ab, wie der Spiegel berichtet.
Der DOGE-Investor Keith Johnson scheint sich darüber ganz besonders zu ärgern und unterstellt Musk nun, er habe mit den Tweets rund um DOGE bewusst den Markt beeinflusst und ihn absichtlich abstürzen lassen: „Die Beschuldigten wussten seit 2019, dass Dogecoin keinen Wert hat, haben aber trotzdem dafür geworben, um von seinem Handel zu profitieren.“
Zur Einordnung: Das Rekordhoch des Meme-Coins lag so im Jahr 2021 bei 0,76 Dollar. Aktuell ist er gerade einmal 0,06 Dollar wert.
Was soll ein Krypto-Schneeballsystem sein?
Dabei greift die Klage, die aktuell zur Prüfung beim US-amerikanischen Bundesgericht steht, das Wort „Schneeballsystem“ auf. Allerdings ist dieser Begriff in dieser Hinsicht irreführend.
So informiert die Polizei Hamburg, dass damit eine kriminelle Variante von Multilevel-Marketing gemeint ist. Häufig kaufen die Betrüger*innen irgendein Produkt ein, das kann auch eine Kryptowährung sein, und versuchen diese weiterzuverkaufen. Dabei werben sie auch weitere Verläufer*innen an, die dann ihrerseits das Produkt vermarkten und die Kette an Verkäufer*innen nach unten fortsetzen.
An der Spitze der Kette erhält man so zum einen Erlöse durch den Verkauf des Produktes oder der Dienstleistung. Gleichzeitig füllen sich die Taschen durch die anteiligen Provisionen der angeworbenen Verkäufer*innen. Sobald bei dieser Taktik der Fokus von Produkt hin zum Anwerben verlagert wird, spricht man von einem Schneeball- oder Pryamidensystem.
Zwar könnte man meinen, dass Elon Musk durch das bewerben von Dogecoin auch eigenen Profit gemacht habe. Allerdings bezieht er beim Handeln mit Kryptos keine Provisionen von anderen Investor*innen.
Das kann passieren, wenn Elon Musk verliert
In der Sammelklage heißt es des Weiteren, dass man den Handel mit Kryptowährungen im den Bereich des Glücksspiels einordnen müsse. Wirklich erfolgsversprechend ist das Unterfangen jedoch nicht. Der Aktionär entgegnet beispielsweise, dass es sich beim Kläger eher um einen enttäuschen Anleger handle, der mit den gerichtlichen Konsequenzen seinen selbst verschuldeten Verlust wieder wett machen will.
Allerdings wäre denkbar, dass Musk künftig auch nicht mehr über die Hundewährung oder andere Kryptos twittern darf. Ein ähnliches Schicksal ereilte ihn schon bei aktienbeeinflussenden Tesla-Tweets, wie wir damals berichteten. Im Falle eines erfolgreichen Prozesses für den Geschädigten müsste Musk mit einer Strafe von 258 Milliarden Dollar rechnen.
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Quellen: Polizei Hamburg, Der Aktionär, Spiegel, Bloomberg
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