Das Drama um Elon Musk und seine gescheiterte Übernahme des sozialen Netzwerks Twitter geht weiter. Denn nachdem es die meiste Zeit in der Öffentlichkeit vor allem um Fake-Profile und Bots ging, scheint in Wahrheit noch ein ganz anderer Grund eine wichtige Rolle dabei gespielt zu haben, dass der Deal letztendlich nicht zustande kam.
Elon Musk: Ukraine-Krieg sorgte für Zögern
Das geht jedenfalls aus einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Bloomberg hervor. Bislang hatte Elon Musk als Begründung für seinen Rückzug vom Twitter-Geschäft vor allem fehlerhafte Angaben zu falschen Nutzerkonten angeführt und der Konzernführung Vertragsverletzung vorgeworfen. Wegen des geplatzten Deals zieht Twitter nun gegen Musk vor Gericht und will ihn auf juristischem Wege zum Kauf zwingen.
Im Zuge der Verhandlungen haben nun Anwälte von Twitter ein neues Beweisstück vorgelegt. Hierbei handelt es sich um eine Textnachricht von Musk an den Banker Morgan Stanley. Darin soll Musk darum gebeten haben, das Übernahmegeschäft zu verlangsamen. Als Grund soll er angegeben haben, eine Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg abwarten zu wollen.
Diese sei „extrem wichtig“ und es würde keinen Sinn ergeben, „Twitter zu kaufen, wenn wir auf einen Dritten Weltkrieg zusteuern“, so Musk angeblich in seiner Botschaft an Stanley.
- Auch interessant: Nach dem nicht zustande gekommenen Twitter-Geschäft, plant Elon Musk die Gründung eines eigenen sozialen Netzwerks.
Twitter-Streit: Weltweiter Marktrückgang befürchtet
Mit dem neuen Beweismaterial will Twitter dahingehend argumentieren, dass Musk den Deal platzen ließ aus Furcht vor einem etwaigen weltweiten Marktrückgang im Zuge des Ukraine-Kriegs. Für Musk spricht hingegen, dass sich vor Kurzem der ehemalige Twitter-Sicherheitschef Peiter Zatko über die Internetplattform und ihrer unzureichenden Schutzmaßnahmen ausließ.
Ob Elon Musks Furcht vor dem Dritten Weltkrieg die Gerichtsverhandlungen zugunsten Twitters ändern wird, bleibt abzuwarten. Eine Entscheidung darüber, wie es weitergeht, soll in der kommenden Woche gefällt werden.
Quelle: Bloomberg
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