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Elektroautos: Hersteller haben „ihr eigenes Grab geschaufelt“, warnt Insider

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in China stellt die Elektroautoindustrie die Hersteller vor beträchtliche Schwierigkeiten.

Innenraum eines Elektroautos von Mercedes-Benz
© Artur Nyk - stock.adobe.com

Elektroautos: Das machte die deutsche Industrie falsch

Für deutsche Autohersteller stellt der chinesische Elektroautomarkt eine echte Herausforderung dar!

Deutsche Automobilhersteller stehen auf dem chinesischen Markt für Elektroautos vor erheblichen Herausforderungen. Laut Daten der chinesischen Fahrzeugversicherung hält Volkswagen nur einen Marktanteil von 2,4 Prozent, während BMW und Mercedes jeweils weniger als ein Prozent erreichen. Ein ranghoher Insider bei Mercedes betonte, dass die Joint-Venture-Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen zu einem Technologietransfer führten, wodurch die deutschen Hersteller ihren technologischen Vorsprung im Elektroauto-Sektor einbüßten.

Elektroautos: „Know-how nach China geflossen“

Der Zugang ausländischer Autobauer über lokale Partner ermöglichte ihnen zwar den Verkauf von Fahrzeugen in China, führte aber auch zu einem erheblichen Wissenstransfer. „Die Joint-Venture-Gründung waren bekanntermaßen bis vor wenigen Jahren obligatorisch in China – auch die Entwicklung bestimmter zentraler Komponenten im Land“, zitiert Merkur eine Sprecherin der Bayerische Motoren Werke (BMW). „Natürlich ist dadurch Entwicklungs- und Fertigungs-Know-how nach China geflossen.“

Laut einer Analyse von Reuters stieg der kombinierte Marktanteil von Audi, BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz im chinesischen Batterie-Elektrofahrzeugmarkt von 2,2 Prozent im Jahr 2020 auf 4,8 Prozent im Jahr 2022​​​​.

Volkswagen begrüße ebenfalls „die weitere Öffnung des chinesischen Automobilmarktes“. Sie ermögliche es ausländischen Unternehmen, nicht nur Komponentenwerke eigenständig zu betreiben, sondern auch eigene Fahrzeugproduktion aufzubauen“, so ein Sprecher des Wolfsburger Unternehmens. Der Konzern hat InsideEVs zufolge sogar angekündigt, eine neue Plattform speziell für Einstiegs-Elektrofahrzeuge in China zu entwickeln und vermehrt lokale Komponenten zu verwenden, um Kosten zu senken​​​​.

Doch könnte es bereits zu spät sein, als dass diese Maßnahme noch ihre Zweck erreichen könnte, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Dennoch zeigt sich Mercedes zuversichtlich. Vor allem im Kontext hochklassiger Elektroautos will der Konzern am chinesischen Markt das Rennen machen. „Das Elektrofahrzeugsegment in China steht noch am Anfang einer vielversprechenden Entwicklung“, erklärt eine Sprecherin. Das gelte insbesondere für Fahrzeuge mit einem Preis von umgerechnet über 100.000 Euro.

„Die sind uns um Lichtjahre voraus“

Trotz dieser Fortschritte bleibt die Situation herausfordernd. Ein hochrangiger Insider bei Mercedes bezeichnete den in den vergangenen Jahren stattgefundenen Wissenstransfer als „töricht“ und meinte, dass sich die deutschen Hersteller damit langfristig schaden würden. Die lokale Konkurrenz am chinesischen Markt habe bereits einen großen Vorsprung erlangt. Mercedes zeigt sich dennoch zuversichtlich und betont das Potenzial im Segment der hochklassigen Elektroautos, insbesondere bei Fahrzeugen mit einem Preis von über 100.000 Euro.

„Langfristig haben sich die deutschen Hersteller damit ihr eigenes Grab geschaufelt. […] Die sind uns um Lichtjahre voraus, die Angewohnheiten und Wünsche der Kunden zu berücksichtigen. Wir sind gefangen in Regularien und Prozessen.“

Mercedes-Insider

Und es stimmt: Vor allem hierzulande kämpfen Hersteller von Elektroautos trotz aller Förderungen noch immer mit Barrieren – allerdings zurecht. So sieht etwa die neue Abgasnorm Euro 7 eine Mindesthaltbarkeit für Batterien vor. Sie könnte einige Konzerne auf die Probe stellen, verfolgt allerdings das Ziel einer nachhaltigen E-Mobilität.

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Das muss jetzt passieren

Die deutsche Automobilindustrie ist gefordert, die Gegebenheiten auf dem chinesischen Markt ernst zu nehmen und sich anzupassen. Innovative Strategien und die stärkere Einbindung lokaler Talente, intensivere Zusammenarbeit mit chinesischen Technologieunternehmen sowie verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung könnten helfen, die Position der deutschen Unternehmen zu stärken.

Wichtig wird auch die Anpassung an lokale Marktbedürfnisse sein, um nicht nur Fahrzeuge, sondern komplette Mobilitätslösungen anzubieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben der chinesischen Kunden zugeschnitten sind.

Quelle: Merkur; Reuters; InsideEVs

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