Die eigene Wahrnehmung von Wohlstand oder mangelndem Wohlstand wird häufig durch persönliche Umstände beeinflusst. Personen, die in weniger begünstigten Verhältnissen aufgewachsen sind, könnten ein durchschnittliches Einkommen bereits als beträchtlich empfinden. Allerdings bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass man zur Mittelschicht zählt. Welches Einkommen als Maßstab für die Zugehörigkeit zur Mittelschicht gilt, erfährst du im Folgenden.
Das bekommt die Mittelschicht
Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffes. Die Mittelschicht in Deutschland umfasst in erster Linie eine breite Bevölkerungsgruppe, die sich zwischen der unteren und oberen sozialen Schicht positioniert. Ganz trocken versteht man unter der Mittelschicht jene Bevölkerungsgruppe, die über einen gewissen Status an Kultur, Bildung und ökonomischer Sicherheit verfügt, der in der sozialen Struktur etwa in der Mitte steht. Geknüpft an das Gehalt bedeutet es wiederum, dass alle Personen dazugezählt werden, deren Einkommen nach Steuern und Transfers zwischen 75 und 200 Prozent des mittleren äquivalenzgewichteten Einkommens liegt.
Wie Business Insider berichtet, verfügen Angehörige der Mittelschicht in der Regel also über ein mittleres Einkommen und können sich ihren Lebensunterhalt (Wohnen, Gesundheitsversorgung und Bildung) leisten, ohne auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Darüber hinaus heißt es laut dem Businessportal, dass sich die Mittelschicht oft durch ein Einkommen auszeichnet, das über dem Durchschnittseinkommen der Gesellschaft liegt, aber immer noch unterhalb der Einkommensgrenze der reichsten zwanzig Prozent angesiedelt ist.
Wenn dein Gehalt so hoch ist, gehörst du zur Mittelschicht
Zugegeben, die Angabe ist etwas schwammig. Wie hoch muss das monatliche Einkommen denn jetzt konkret ausfallen, damit man offiziell zur Mittelschicht gehört? Hierzu liefert die Bertelsmann Stiftung eine genauere Antwort. Denn sie nennt die Richtwerte, ab welchem Nettoeinkommen man zu welcher Einkommensschicht gehört. Die Werte geben dabei die jeweiligen Obergrenzen an:
Einkommensschicht | Singles (Einkommen in Netto) | Familien (Einkommen in Netto) |
Untere Einkommensschicht | 1.500 Euro | 3.000 Euro |
Untere Mittelschicht | 2.000 Euro | 4.000 Euro |
Mittlere Mittelschicht | 3.000 Euro | 6.000 Euro |
Obere Mittelschicht | 4.000 Euro | 8.000 Euro |
Obere Einkommensschicht | mehr als 4000 Euro | mehr als 8.000 Euro |
Dementsprechend können sich Singles der unteren Mittelschicht zu ordnen, wenn sie ein monatliches Nettoeinkommen von höchstens 2000 Euro aufweisen. Bei Familien wären dies 4000 Euro. An die obere Spitze der Mittelschicht hat man es als Single geschafft, wenn man monatlich ein Nettogehalt von höchstens 4000 Euro überwiesen bekommt.
Jobs, mit denen man ein mittleres Gehalt erreichen kann
Die Expert*innen von Kununu haben exemplarisch einige „Berufsbilder“ analysiert, bei denen ein „durchschnittliches Einkommen“ zu erwarten ist. Zu den in dem Beitrag genannten Jobs gehören beispielsweise folgende:
- IT-Systemadministratoren: Laut kununu.com beträgt das durchschnittliche Gehalt in Deutschland für IT-Systemadministratoren 46.200 Euro brutto pro Jahr. Es wird darauf hingewiesen, dass es sowohl Jobs in diesem Bereich gibt, bei denen die Bezahlung besser als auch solche, bei denen sie schlechter ist. Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei 33.500 Euro brutto. Im besten Fall kann jedoch ein Jahresgehalt von 71.600 Euro brutto erreicht werden.
- Tierärzte/Tierärztinnen: Gemäß dem Beitrag der Arbeitgeber-Bewertungsplattform liegt das durchschnittliche Gehalt für Tierärzte in Deutschland bei 46.200 Euro brutto. Auch hier gibt es zahlreiche Abweichungen. Abhängig von deiner Erfahrung und anderen Faktoren variiert das Gehalt zwischen 31.400 Euro und 75.600 Euro brutto.
- Speditionsleiter*in: Die Expert*innen von Kununu geben anhand ihrer Auswertung an, dass das mittlere Gehalt für Speditionsleiter in Deutschland bei 46.300 Euro brutto pro Jahr liegt. Es gibt also genauso viele Jobs als Speditionsleiter, bei denen die Bezahlung besser, als auch solche, bei denen sie schlechter ist.
- Flugzeugtechniker*in: Flugzeugtechniker:innen verdienen im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 46.200 Euro. Dieser Betrag repräsentiert den Punkt, an dem sich genauso viele Jobs in diesem Bereich befinden, die geringer entlohnt sind, wie auch solche, die höher entlohnt sind. Das Mediangehalt vermittelt somit eine realistische Einschätzung. Im optimalen Szenario kannst du als Flugzeugtechniker:in sogar bis zu 65.500 Euro pro Jahr verdienen.
- Agronom*in: Als Agronom:in bist du als leidenschaftlicher Wissenschaftler:in in der spannenden Welt der Landwirtschaft tätig. In Deutschland beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt für Agronom:innen brutto 46.500 Euro. Natürlich kann das tatsächliche Gehalt je nach Erfahrung, Standort und Unternehmensgröße auch deutlich höher ausfallen. Laut Kununu ist ein Jahresgehalt von bis zu 81.000 Euro brutto möglich.
Quellen: Business Insider, Bertelsmann Stiftung, Kununu
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