Elon Musk, der oft kontroverse CEO von Tesla, steht zunehmend in der Kritik. Das hat spürbare Auswirkungen auf das Image seiner Marke – insbesondere in den USA. Eine exklusive Analyse des dänischen Marktforschungsunternehmens Caliber zeigt, dass das Vertrauen der amerikanischen Konsument*innen in den US-Autokonzern seit Beginn des Jahres deutlich gesunken sind.
Kritik am Tesla-Chef reißt nicht ab
Die Gründe dafür sind vielfältig. In den letzten Wochen geriet Musk mehrfach in die Schlagzeilen, etwa, als er Anfang August über seine Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) falsche Informationen über die rechtsradikalen und antimuslimische Unruhen in England verbreitete. Mit einem Kommentar wie „Bürgerkrieg ist unvermeidlich“ befeuerte er die Lage dann sogar noch weiter.
Auch sein Engagement im US-Wahlkampf für Ex-US-Präsident Donald Trump, sowie ein kürzlich gestreamtes Gespräch mit dem Präsidentschaftskandidaten sorgen für immense Kritik. Und das hat deutliche Auswirkungen: Die Analyse von Caliber, die dem Handelsblatt vorliegt, zeigt, dass die Kaufbereitschaft der US-Konsument*innen gegenüber dem Autokonzern bereits auf ein Rekordtief gesunken ist.
Zusätzlich hat Tesla laut der Markenberatung Brand Finance im Jahr 2024 fast acht Milliarden Dollar an Marktwert verloren. Dies führte dazu, dass Tesla den Spitzenplatz als wertvollste Automarke an Mercedes-Benz abtreten musste. „Der Grund dafür ist höchstwahrscheinlich im kontroversen Verhalten von Elon Musk zu finden“, sagt Jonathan Ong von Brand Finance.
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In Deutschland hält sich die Kritik noch zurück
Interessanterweise scheint Musks Verhalten in Deutschland weniger problematisch wahrgenommen zu werden. Laut Shahar Silbershatz, CEO von Caliber, wird der Kauf eines Teslas in Deutschland „nicht so sehr mit einem politischen Statement verbunden“ wie in den USA. Nachdem das Vertrauen und die Kaufbereitschaft für Tesla im Frühjahr gesunken waren, haben sich diese Werte in Deutschland inzwischen wieder erholt.
Dennoch gibt es auch in Deutschland Unternehmen, die sich aufgrund von Musks politischem Engagement gegen Tesla entschieden haben. So erklärte etwa Raoul Roßmann, Sohn des Firmengründers der Drogeriemarktkette und Sprecher der Geschäftsführung, dass sein Unternehmen keine Tesla-Fahrzeuge mehr für die Firmenflotte anschaffen werde, wie das Handelsblatt berichtete.
Er begründete dies mit der politischen Nähe zwischen Musk und Trump. Dessen Haltung zum Klimawandel, den er mehrfach als „Schwindel“ bezeichnete, stelle einen „krassen Gegensatz zur Mission von Tesla“ dar, zitiert das Handelsblatt den Rossmann-Sprecher.
Quellen: Handelsblatt, Brand Finance
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