Selbst, wenn du dich gar nicht zu den Autofahrern zählst, die sich tagtäglich mit Radarfallen, Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsbegrenzungen auseinandersetzen müssen, ist die Frage spannend: Kann ein Blitzer zwei Autos gleichzeitig blitzen? Was passiert beispielsweise dann, wenn zwei Fahrzeuge nebeneinander zu schnell fahren, bekommen dann beide einen Bußgeldbescheid? Wir haben die Antworten.
Kann ein Blitzer zwei Autos gleichzeitig blitzen? Das ist abhängig vom Messgerät
Fragst also auch du dich, ob ein Blitzer zwei Autos gleichzeitig blitzen kann, ist es wichtig, zunächst einmal die Unterschiede zwischen den Geschwindigkeitsmessgeräten zu kennen. Sie bedienen sich verschiedener Technologien, von denen ihre tatsächlichen Funktionen abhängig sind.
So gibt es beispielsweise Blitzer, die lediglich eine Fahrbahn abdecken, überwachen und messen. Auf der anderen Seite sind jedoch auch Blitzer, die mehrspurig ihren Dienst leisten, gängig. Sie kontrollieren gleich mehrere Fahrbahnen gleichzeitig, wobei sogar der auf sie zukommende ebenso wie der vor ihnen wegfahrende Verkehr überwacht werden kann.
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Oft können diese Blitzer allerdings nur stets einen Fahrer oder eine Fahrspur gleichzeitig erfassen. Abhilfe schafft ein sogenanntes mehrzielfähiges Messgerät. Mit einem solchen ist es möglich, mehrere Fahrspuren nicht nur gleichzeitig zu überwachen, sondern diese auch zu messen. Ob der Blitzer dabei mobil oder stationär verankert ist, auf wie vielen Spuren simultan gemessen werden kann und welche Fahrtrichtungen abgedeckt werden, ist ganz von der Wahl des jeweiligen Messgeräts abhängig.
Nebeneinander fahrende Autos: Ist eine Auswertung möglich?
Zwar sind mittlerweile viele der aufgestellten Blitzer in der Lage, mehrere Fahrstreifen in beide Fahrtrichtungen parallel zu kontrollieren. Die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Vehikel zu bestimmen – sie also im Falle einer Grenzüberschreitung zu blitzen – funktioniert in der Regel nur für ein einzelnes Fahrzeug zum selben Zeitpunkt.
Fahren nun also zwei Autos direkt nebeneinander, kann ein Blitzer sie zwar gleichzeitig blitzen, jedoch nicht einzeln erfassen, da oft nur eine begrenzte Anzahl an Aufnahmen pro Sekunde möglich ist. Eine wirklich verwertbare Messung ist, wenn überhaupt, dann nur für das vordere Fahrzeug möglich, oder gar nicht. Blitzt es hingegen zweimal, so sind auch zwei individuelle Messgeräte aufgestellt, deren Kameras jeweils eine der Spuren überwachen sollen. Mit nur einer Kamera sorgt die Prioritätenschaltung bei zwei Spuren und zwei parallel fahrenden Autos dafür, dass lediglich eines von ihnen ausgewertet wird. Zwei Messanlagen mit zwei Kameras können jedoch auch die Geschwindigkeiten von beiden nebeneinander fahrenden Wagen auswerten.
Noch einmal anders sieht das Ganze bei einer Aufnahme, die wie bei einer Videoabstandmessung von beispielsweise einer Autobahnbrücke aus aufgenommen wurde, aus. Mit jener können sogar die Geschwindigkeiten von nebeneinander fahrenden Fahrzeugen gemessen werden. Sogar mehr als zwei Autos können gemessen werden. Denn in der Theorie kann die Geschwindigkeit für alle Fahrzeuge, die im Bild zu sehen sind, bestimmt werden.
Bloße Blitzerfotos stellen hingegen selten eine ernstzunehmende Bedrohung für deinen Geldbeutel in Form eines Bußgeldbescheids dar. Ist nämlich mehr als nur ein Fahrzeug im Auswerterahmen sichtbar, so verliert die Auswertung in aller Regel ihre Gültigkeit. Dies liegt daran, dass die Messwerte möglicherweise fehlerhaft zugewiesen werden könnten und der falsche Fahrer zu Unrecht bestraft wird.
Wann sich der Einspruch lohnt
Hast du doch einmal einen Bußgeldbescheid, der nicht seine Richtigkeit hat, zugestellt bekommen, so kann sich ein Einspruch durchaus lohnen. Ganze 14 Tage lang hast du dafür Zeit. Und im Idealfall werden die dir aufgebrummten Bußgelder annulliert, sollte sich die Anschuldigung als Fehler herausstellen.
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Kennst du dich mit den verschiedenen Blitzertypen also etwas aus und vermutest, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, beispielsweise, weil der Blitzer zwei Autos gleichzeitig geblitzt haben könnte, solltest du einen Einspruch einlegen. Auch, wenn dies nicht der Fall ist, kann sich ein Einspruch immer bezahlt machen. Denn am Ende des Tages kann ein jeder Blitzer Probleme verursachen und ist letzten Endes von einem Menschen aufgestellt worden, der ebenfalls nicht vollends fehlerfrei agiert haben muss.
Manchmal reicht schon ein bislang unbemerkter technischer Defekt, der die Messergebnisse verzerrt. Jene müssen regelmäßig geeicht und gewartet werden, um optimale Bestimmungen treffen zu können. Ebenso kann es beim Ausfüllen der Messprotokolle zu Fehlern kommen. Optimale Hilfe bekommst du in diesem Fall bei einem Anwalt für Verkehrsrecht.
Quellen: eigene Recherche
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