Viele haben in den vergangenen Tagen zum ersten Mal wieder für zusätzliche Wärme in den eigenen vier Wänden gesorgt. Zwar sind die Kosten dafür in diesem Jahr etwas niedriger als noch 2022. Teuer bleibt es aber trotzdem, weshalb die Frage, ob man nachts die Heizung ausschalten sollte, logisch erscheint.
Heizung nachts ausschalten? Diese Regeln sind zu beachten
Der Mythos lautet, dass es Geld spart, wenn die Heizung nachts ausgeschaltet ist. Immerhin schlafen wir dann und kalte Räumlichkeiten stören nicht weiter. Die Anlage dann am Morgen digital oder manuell wieder hochzufahren, ist schließlich auch möglich. Genau an dieser Stelle raten Expert*innen allerdings ab. Denn es gibt gleich mehrere Gründe, eine Mindestemperatur in Wohnräumlichkeiten aufrechtzuerhalten.
#1 Schlechte Isolierung erhöht die Kosten
Dass die Raumtemperatur sinkt, sobald die Wärmezufuhr abgestellt wird, ist logisch. Wer in einer Wohnung lebt, die in Sachen Isolierung Ausbesserungsbedarf hat, sollte die Heizung nachts aber erst recht nicht ausschalten. Dann nämlich kühlt das Umfeld noch stärker ab, was einen höheren Energieaufwand am nächsten Morgen bedeutet.
Willst du dann am nächsten Tag wieder die gewünschte Raumtemperatur erreichen, musst du am Ende mehr heizen. Und die nachts erzielte Ersparnis ist dann dahin.
#2 Schimmelbildung
Wie das Umweltbundesamt (UBA) rät, sollte für richtiges Heizen und je nach Räumlichkeit bestmöglich eine Temperatur von 17 bis 18 Grad Celsius (°C) gehalten werden. Andernfalls könnten Wände und Decken so stark auskühlen, dass sich Schimmel bilden könne. Der Grund: Feuchtigkeit kondensiert dort besser, dringt in die Oberflächen ein. Ausreichend hohe Raumtemperatur im Winter verhindern dies.
Expert*innen von Dein-Heizungsbauer.de bestätigen deshalb: „Auch wenn die Verlockung groß ist, die Heizung nachts komplett auszuschalten, ergibt dieses Vorhaben in der Praxis nur wenig Sinn.“
Lesetipp: Ab wann Heizen empfehlenswert ist
Wie heize ich richtig?
Was also kann man tun, ohne nachts die Heizung auszuschalten? Hierzu gibt es einige Tipps, wie man richtig heizen kann. Ganz generell kann es auch sinnvoll sein, die Wärme in der Nacht runter zu regulieren. Denn auch wenn für die meisten Räume eine Temperatur um die 18 °C empfohlen wird, darf es durchaus auch kälter sein. Das Risiko der Schimmelbildung steigt nur, je geringer die Temperaturen sind.
Auch die Art der Heizungsanlage spielt dabei eine Rolle, erklärt Dein-Heizungsbauer.de weiter: „Bei Fußbodenheizungen und Wärmepumpen lohnt sich eine Nachtabsenkung beispielsweise nicht“, heißt es hierzu.
Quellen: Umweltbundesamt; Dein-Heizungsbauer.de
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