Die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit dürfte einige Menschen auch in diesem Jahr kalt erwischt haben. Was für einige nur eine vergleichsweise geringe Unannehmlichkeit ist, kann für Autofahrerinnen und Autofahrer aber zu einer ernstzunehmenden Gefahr werden. Denn durch die Zeitumstellung erhöht sich für sie das Risiko für Wildunfälle.
Zeitumstellung: Wild wandelt in der Dämmerung
Am Osterwochenende wurden die Uhren auf die Sommerzeit umgestellt, also um eine Stunde zurück. Das sorgt dafür, dass es abends später dunkel wird – morgens wird es dafür aber auch später hell. Das kann dazu führen, dass du gerade schon im Berufsverkehr steckst, während noch die Sonne aufgeht. Das Problem: Zu dieser Zeit sind nicht nur Menschen unterwegs.
Tiere wie Rehe und Wildschweine sind in der Morgendämmerung besonders umtriebig. Von ihrem Schlafplatz wechseln sie zu dieser Zeit zu ihrem Futterplatz. Dabei sei es nicht ungewöhnlich, dass die Wildtiere Fahrbahnen überqueren und damit ein nicht unwesentliches Unfallrisiko mit sich bringen. Fehlt dir in Folge der Zeitumstellung dann auch noch eine Stunde Schlaf, ist womöglich auch noch deine Reaktionszeit erhöht.
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„Fast 3.600 Euro pro Unfall“
„Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist die Wucht, mit der Wild in den Pkw einschlägt“, betont Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Versicherer (GDV), in einer aktuellen Pressemitteilung. Riskante Ausweichmanöver seien dennoch nicht ratsam, denn „die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier“.
Allein im Jahr 2022 habe die deutsche Versicherungsbranche rund 265.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Pkw gezählt, so der GDV. Die dabei entstandenen Schäden betrugen eine Gesamthöhe von über 950 Millionen Euro – „fast 3.600 Euro pro Unfall“. Wichtig sei es daher, sich im Falle des Falles richtig zu verhalten.
Zunächst müsse man die Unfallstelle sichern, indem man das Warnblinklicht einstelle und das Warndreieck aufstelle. Erst im Anschluss daran solltest du die Polizei benachrichtigen. Nehme das verletzte oder getötete Tier außerdem nicht auf, denn „das Bergen des Tieres ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters“. Mache, bis die Polizei eintrifft, Fotos vom Unfallort, dem Tier und deinem Fahrzeug. Damit gewährleistest du, dass deine Versicherung den Schaden schnell und problemlos bearbeiten kann. Lasse dir zudem eine „Wildunfallbescheinigung von Polizei, Förster oder Jagdpächter ausstellen“, bevor du deinen Versicherer kontaktierst.
Zahlt die Versicherung?
„Schäden am eigenen Auto, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, begleicht die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung“, erläutert der GDV. „Einige Versicherer haben ihren Schutz zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch Tieren aller Art ausgeweitet.“ Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt habe ein Wildschaden keinen Einfluss.
Hast du für dein Auto lediglich eine Kfz-Haftpflicht- und keine Kasko-Versicherung abgeschlossen, musst du selbst für die durch einen Wildunfall entstandenen Schäden aufkommen.
Quelle: Gesamtverband der Versicherer
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