Zahlreiche Autofahrerinnen und Autofahrer greifen an der Tankstelle auf den Kraftstoff E5 zurück. Das Superbenzin wurde anders als in Deutschland allerdings bereits in vielen Ländern gestrichen. Ähnliche Forderungen kommen hierzulande nun auch von den zuständigen Verbänden.
Tankstelle ohne E5? Das ist bekannt
Länder wie Österreich, Tschechien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg haben dem Portal Umtanken zufolge bereits Super 95 E5 aus dem Sortiment genommen, ohne dass es zu größeren Problemen gekommen ist. Konkrete Pläne, den Kraftstoff auch an deutschen Tankstellen abzuschaffen, gibt es derzeit zwar noch nicht. Die Diskussion darüber nimmt dennoch zu. Statt der fünf Prozent Bioethanol enthaltenden Benzinsorte möchte man flächendeckend auf die klimafreundlichere Variante E10 bauen. Dafür sprechen gleich mehrere Faktoren.
Technische Verträglichkeit: Nur ein kleiner Teil der Autos in Deutschland benötigt tatsächlich noch E5. Wie unter anderem Mein Auto berichtet, zeigt eine Studie, dass weniger als ein Prozent der Fahrzeuge von Marken wie Volkswagen, Mercedes, Opel, Ford und BMW ausschließlich auf E5 angewiesen sind. Die meisten Fahrzeuge, insbesondere Modelle ab dem Baujahr 2011, können demnach problemlos mit E10 betrieben werden.
Umweltaspekte: E10 ist zudem aufgrund seines höheren Bioethanolanteils umweltfreundlicher als E5. Die flächendeckende Nutzung von E10 könnte jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Marktentwicklung: Der Marktanteil von E10 wächst stetig, und viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben sich mittlerweile an den alternativen Kraftstoff gewöhnt, erklärt Umtanken. Dies wird durch die geringeren Kosten von E10 im Vergleich zu E5 unterstützt, da E10 etwa sechs Cent günstiger pro Liter ist.
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ADAC bleibt skeptisch
„Mittelfristig brauchen wir nur zwei Benzinsorten und nicht drei. In unseren Nachbarländern ist das längst der Fall“, bestätigt Duraid El Obeid, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Freier Tankstellen laut t-online. Derzeit müsse man E5 als sogenannte „Schutzsorte“ anbieten. Der Grund sind vor allem ältere Fahrzeuge, deren Motoren den höheren Ethanolanteil von E10 nicht vertragen. Rund 70 Prozent der Fahrer*innen mit Ottomotor sollen laut ADAC (via t-online) weiterhin E5 tanken.
Entsprechend zurückhaltend argumentiert der ADAC und hält es noch für zu früh, Super E5 abzuschaffen. Wichtiger seien zunächst eindeutige Informationen darüber, für welche Autos das Benzin nicht geeignet ist. Mittelfristig stuft man eine Neuregelung aber als möglich ein: „Früher oder später ist denkbar, dass dafür an den Tankstellen eine vorhandene Benzinsorte wegfällt, um Platz für neue, klimaschonendere Kraftstoffsorten zu schaffen“, sagt ADAC-Kraftstoffmarktexperte Christian Laberer.
Die Forderung des Bundesverbandes freier Tankstellen und der Branchenvertretung Uniti sehen in der Zwischenzeit eine Gesetzesänderung vor, die den Betreibern zumindest eine Wahl zwischen E5 und E10 lässt.
Quellen: t-online, Mein Auto, Umtanken
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