Mit ihrer Titelstory für die britische „Vogue“ hat Lady Gaga (35) für einige Gesprächsthemen gesorgt: In dem Heft werden via Bild und Text ihre Arbeit und Persönlichkeit eingefangen – was in einem spannenden Nacktbild endete und Anekdoten wie Gagas ungewöhnliche Begrüßung am Set: „Lasst uns Magie machen!“
Auch über ihre letzte Herausforderung spricht Gaga in dem Interview: Ihre Rolle als Patrizia Reggiani, ehemals Gucci, in Ridley Scotts (83) neuem Film „House of Gucci“. „Ich musste sofort meine Haare färben und begann so zu leben, dass ich bei allem, was ich ansah, was ich berührte, merkte, wo und wann ich Geld sehen konnte“, beschreibt Gaga ihre Art des Method Acting. „Ich lebe als sie [Reggiani] seit eineinhalb Jahren. Und neun Monate davon sprach ich mit Akzent.“ Auch abseits der Kamera: „Ich bin niemals ausgebrochen. Ich bin sie geblieben.“
Psychische Folgen
Dieses Verharren in der Rolle der Frau, die ihren Mann von einem Auftragsmörder hat umbringen lassen, hat es ihr aber nicht immer leicht gemacht. „Ich hatte einige psychische Schwierigkeiten gegen Ende der Dreharbeiten.“
Entweder sei sie im Hotelzimmer oder am Set gewesen – und das immer in ihrer Rolle. „Ich erinnere mich, dass ich eines Tages mit einem Hut einen Spaziergang durch Italien machen wollte. Ich hatte seit zwei Monaten keinen Spaziergang gemacht und ich wurde panisch. Ich dachte, ich wäre an einem Filmset.“
Auch auf ihre Familie hätte sich der Dreh ausgewirkt: „Es gab Schweigen und Trennungen für eine Weile“, so Gaga.
Kein Treffen mit der echten Reggiani
So viel Mühe sich Gaga auch gab, sich in die Figur hineinzufühlen – die echte Reggiani traf sie nie. Diese ist mittlerweile nach 18 Jahren im Gefängnis entlassen worden und 72 Jahre alt. Bei einem italienischen Journalisten hat sie sich bereits darüber beschwert: „Ich bin ziemlich verärgert darüber, dass Lady Gaga mich im neuen Ridley Scott-Film spielt, ohne auch nur die Weitsicht und Sensibilität zu haben, um mich zu treffen.“
Gaga rechtfertige auch das in dem neuen Interview: Sie hätte lieber zwischen den Zeilen lesen und sich nicht beeinflussen lassen wollen: „Bedeutet, dass mir niemand erzählen kann, wer Patrizia Gucci war. Nicht einmal Patrizia Gucci.“
In dem Film sind neben Gaga auch Adam Driver (37), Al Pacino (81), Jeremy Irons (73), Jared Leto (49) oder Salma Hayek (55) zu sehen. Er soll am 24. November in die Kinos kommen.