Im neuen Dortmund-Fall „Tatort: Masken“ (28.11., 20:15 Uhr, das Erste) müssen Peter Faber (Jörg Hartmann, 51), Martina Bönisch (Anna Schudt, 47), Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger, 33) und Jan Pawlak (Rick Okon, 32) den Tod eines Kollegen aufklären.
Darum geht’s im „Tatort: Masken“
Von seiner morgendlichen Jogging-Runde kommt der 28-jährige Nicolas Schlüter (Daniel Kötter) nicht zurück: Ein Auto hat den Polizeihauptmeister erfasst. Schlüter stand unmittelbar vor einer Beförderung, auf der Wache war er beliebt und hatte gute Freunde, seine Frau Simone erwartet gerade das erste Kind. Hinweise auf ein Mordmotiv oder Verdächtige scheint es nicht zu geben. Und die Prellungen, die sich Schlüter wenige Tage vor seinem Tod zuzog, sind laut Simone Schlüter auf einen Reitunfall zurückzuführen.
Peter Faber, Martina Bönisch, Rosa Herzog und Jan Pawlak ermitteln in alle Richtungen – auch auf der Polizeiwache in Dortmund-Hörde. Dort trifft Martina Bönisch auf eine alte Bekannte: Auf der Polizeischule verstand sie sich mit Katrin Steinmann (Anne Ratte-Polle, geb. 1974) bestens. Heute stellt sich die Leiterin der Wache schützend vor ihr Team.
Wie sich herausstellt, hatte Nicolas Schlüter in den Wochen vor seinem Tod einen Arzt ganz besonders ins Visier genommen: Dr. Johannes Oberländer (Simon Böer, 47), der sich als Seminarleiter einen guten Namen gemacht hat. Männer sollen von ihm lernen können, wie sie bei möglichst vielen Frauen gut ankommen.
Lohnt sich das Einschalten?
Ja! Vor allem auch für Faber-Fans, denn der zeigt sich von einer neuen, fast schon unbeschwerten und gefühlvollen Seite. Zum einen irritiert ihn Bönischs Tête-à-Tête mit dem KTUler Sebastian Haller (Tilmann Strauß). Doch damit nicht genug, in diesem Krimi hat Faber sogar selbst eine leidenschaftliche Szene… „Nach neun Filmjahren bekommt der Kommissar seine erste Liebesszene und ich bin stolz, dass ich sie inszenieren durfte“, freut sich auch Regisseurin Ayse Polat (geb. 1970).
Die beiden neueren Ermittler, Rosa Herzog und Jan Pawlak, gewinnen ebenfalls an Profil. Herzog hilft dem alleinerziehenden Pawlak bei der Betreuung seiner Tochter. Die Frage, wo die Mutter des Mädchens abgeblieben ist, lässt Raum für einen horizontalen Erzählstrang.
Und auch das Thema Pick-up-Artists eignet sich durchaus für einen Krimi, wie im März schon im „Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer“ zu sehen war. Im „Tatort: Masken“ gibt es zwar einige kleine Pornoszenen mit ungewöhnlichen Pointen, die Szenen mit dem Verführungskünstler-Guru Dr. Johannes Oberländer an sich wirken aber eher konstruiert.
Ebenfalls etwas uneingebunden wirkt eine Szene, die zum „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ passt, der jedes Jahr am 25. November abgehalten wird. Die kleine Diskussion, die sich daraufhin im Krimi um Schuld und Unschuld an häuslicher Gewalt entspinnt, ist hörenswert.
Nicht ganz klar ist auch, warum die Dienststellenleiterin – verkörpert von der vielfach ausgezeichneten und auch hier wieder stark spielenden Anne Ratte-Polle – nachts allein Streife fährt. Von solchen Details abgesehen, ist aber auch dieser Dortmund-Krimi wieder sehr sehenswert.