„And Just Like That…“ (Sky/HBO), die Fortsetzung der erfolgreichen Serie „Sex and the City“ (1998-2004) feierte am Donnerstag Premiere. Doch schon die ersten beiden Folgen schockierten viele Fans. Nachdem eine Figur unerwartet stirbt, kritisieren die Fans ein zu viel an Tod und Trauer. Dazu haben sich nun zwei der Schauspielerinnen, Kristin Davis (56) und Cynthia Nixon (55), geäußert und das Drehbuch verteidigt.
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Während Carrie (Sarah Jessica Parker, 56) die Klaviervorstellung von Charlottes (Davis) Tochter besucht, erleidet ihr Mr. Big (Chris Noth, 67), eigentlich John James Preston, einen Herzinfarkt. Als Carrie nach Hause kommt, kann sie ihren Ehemann gerade noch in die Arme nehmen und ihm in die Augen schauen. „Und einfach so… starb Big“, sagt sie am Ende von Folge eins…
Auch in „SatC“ ging es „nicht nur um Sex“
Auf die Kritik der Fans, dass diese düsteren Momente nicht zur Originalserie „Sex and the City“ passen, reagiert Hauptdarstellerin Kristin Davis im Gespräch mit „The Hollywood Reporter“.
„Ich würde nicht sagen, dass sich die Serie insgesamt auf die Trauer konzentriert. Ich weiß, dass wir damit angefangen haben, also verstehe ich die Reaktionen. Und ich habe auch das Gefühl, dass wir gesellschaftlich gerade viel erleben, wie zum Beispiel Trauer, Angst – viele Dinge“, sagt sie mit Verweis auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Black-Lives-Matter-Bewegung. „Wir hatten in ‚Sex and the City‘ aber immer auch Elemente des Dramas wie Brustkrebs und Fruchtbarkeit. Andere Dinge als nur Sex“, schob sie hinterher.
Alle Figuren „destabilisieren“
Für die zweite Hauptdarstellerin, Cynthia Nixon, ging es bei der Entscheidung, Trauer und Verlust in die Serie aufzunehmen, darum, einen Weg zu finden, die Figuren in eine Richtung zu führen, in der sie noch nicht waren. „Ich glaube, im Grunde wollten wir all diese Figuren nehmen und ihnen auf komödiantische und dramatische Weise den Boden unter den Füßen wegziehen“, sagte sie „THR“ als Erklärung. „Und es gibt nichts Destabilisierenderes, was man Carrie antun könnte. Genauso wie man Miranda [Nixon] ihre Identität als Unternehmensanwältin genommen hat – oder sie hat sie genommen, auf den Boden geworfen und darauf herumgetrampelt. Sie hat ihr rotes Haar genommen und es weggeworfen“, so Nixon weiter.
„Ich denke auch, wenn man 55 ist, hat man hoffentlich noch mehr als 30 Jahre vor sich, aber es liegt mehr Leben hinter einem als vor einem, und das ist einem sehr bewusst“, sagte Nixon. „Mit 55 ist man jung genug, um noch ein, zwei oder drei große Kapitel zu schreiben. Man kann seine Karriere ändern, wenn man will, aber man ist sich auch bewusst, dass die Zeit dafür langsam abläuft“, fuhr sie fort. „Der Tod ist ein Teil des Lebens, aber er erinnert uns daran, wie wertvoll unsere Lieben für uns sind“, so Nixon. Der Tod sei eine Sache, die einen dazu bringe, sein Leben neu zu bewerten und zu überprüfen, wo man stehe.
Verluste könnten der Anstoß für eine Weiterentwicklung sein, so die Schauspielerin. Sie weiß aber auch: „Die meisten von uns heißen Veränderungen nie willkommen. Normalerweise bekämpfen wir Veränderungen, weil sie uns Angst machen. Wir wollen einfach so weitermachen, wie wir es gewohnt sind“, sagt sie. „Aber das Leben hat sich verändert.“
Tod und Trauer nicht nur in der Serienstory
Während die offene und subtile Trauer ein Element von „And Just like That…“ bleiben wird, spielte sie auch bei den Dreharbeiten hinter den Kulissen eine Rolle. So wurden die Episoden während der Corona-Pandemie, die unter anderem New York City hart getroffen hatte, gedreht. Außerdem überschattete der Tod des beliebten Schauspielers Willie Garson (1964-2021), der in der HBO-Originalserie Carrie Bradshaws besten Freund Stanford Blatch spielte, den Dreh. Er starb im September im Alter von 57 Jahren.