Traditionell fallen die Entscheidungen in den Kategorien „Bester Nebendarsteller“ und Beste Nebendarstellerin“ relativ früh. Bei der 93. Ausgabe der Academy Awards Sonntagnacht, unter anderem inszeniert von Regisseur Steven Soderbergh (58), wurde die angestammte Reihenfolge gehörig durcheinandergewirbelt. Und so dauerte etwas länger als gewöhnlich, ehe von Vorjahresgewinnerin Laura Dern (54) der „Beste Nebendarsteller“ verkündet wurde.
Nominiert waren Sacha Baron Cohen (49, „The Trial of the Chicago 7“), Leslie Odom Jr. (39, „One Night in Miami“), Paul Raci (73, „Sound of Metal“) sowie Keith Stanfield (29) und Daniel Kaluuya (32), beide für „Judas and the Black Messiah“. Letzterer war als Favorit ins Rennen gegangen und wurde seiner Rolle auch gerecht. Den Preis für den wohl unangenehmsten Moment im Leben seiner Mutter ergatterte er während seiner Dankesrede sogleich auch noch, als er freudig betonte: „Meine Mutter und mein Vater hatten Sex und jetzt bin ich hier!“ Da wanderte das Gesicht besagter (und anwesender) Dame vor lauter Scham sogleich hinter ihre Hände.
Eine größere Überraschung gab es bei den Nebendarstellerinnen. Nicht Olivia Colman (47, „The Father“) oder Glenn Close (74, Hillbilly Elegy) durften sich die Trophäe abholen, sondern Yoon Yeo-jeong (73) für „Minari“. In gebrochenem Englisch hielt die südkoreanische Darstellerin eine ausgesprochen liebenswerte Dankesrede und erkundigte sich bei ihrem Laudatoren Brad Pitt (57) sogleich, wie der eigentlich ihr ganzen Leben lang gewesen sei.