Für viele Zuschauerinnen und Zuschauer, aber auch Bewohner von „Promi Big Brother“ war Profianglerin Barbara „Babs“ Kijewski ein Rätsel. Sie macht etwa ein Geheimnis aus ihrem Alter. Am Mittwoch (18. August) musste sich Kijewski aus der Show verabschieden. Nach der ersten offenen Nominierung wählte das TV-Publikum sie aus dem Weltall. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt sie, warum man in dem Format so wenig aus ihrem Privatleben erfahren hat. Außerdem spricht Barbara Kijewski darüber, warum sie am Ende froh war, wieder nach Hause zu dürfen, und wem sie den „Promi Big Brother“-Sieg gönnt.
Wie geht es Ihnen heute nach Ihrem Auszug? Sind Sie traurig?
Barbara „Babs“ Kijewski: Nein, mir geht es sehr gut. Ich freue mich, dass ich meine Freiheit wiederhabe und die frische Luft wieder riechen kann.
„Promi Big Brother“ war Ihr erstes Reality-TV-Format. Wie haben Sie sich vorbereitet? Wie ging es Ihnen mit der Situation?
Kijewski: Vorbereiten kann man sich auf so etwas gar nicht. Ich hatte vorab keine Namen, ich kenne mich mit Promis überhaupt nicht aus. Ich kannte niemanden in diesem Haus. Für mich war es einfach wie mit Menschen unter einem Dach zu leben, die ich nicht kannte. Ich glaube, das war das Problem bei einigen Menschen, weil ich einfach so fernab des TV-Geschehens war, dass sie gekränkt waren, dass ich sie nicht kannte. Das war ein bisschen strange. „Promi Big Brother“ war aber auch eine sehr schöne Erfahrung, weil ich für mich etwas mitgenommen und gelernt habe. Man nimmt an so etwas ja auch teil, um über sich hinauszuwachsen und aus der Komfortzone herauszukommen.
Was haben Sie denn gelernt?
Kijewski: Ich habe gelernt, dass es nicht gesund ist, Dinge immer runterzuschlucken, dass man über viele Dinge reden und kommunizieren muss. Kommunikation ist das A und O. Ich habe jetzt herausgefunden, wo meine Grenzen liegen und gelernt, dass ich stärker bin als ich dachte.
Würden Sie noch einmal an einer Realityshow teilnehmen?
Kijewski: Für den Moment muss ich sagen, dass ich froh bin, draußen zu sein. Jetzt kann ich wieder angeln und laufen gehen. Den Sport habe ich ganz stark vermisst. Ich glaube, man müsste schon einen verführerischen Köder an den Haken bringen, um mich noch einmal für so etwas zu locken.
Die anderen Kandidaten konnten Sie nicht richtig einschätzen. War es vielleicht das falsche Format für Sie?
Kijewski: Ich denke nicht, dass es am Format liegt. Ich glaube, es liegt vor allem daran, dass sehr Ich-bezogene Menschen in dem Haus leben, die sich einfach nicht für meine Person interessiert haben. Ich schere da jetzt alle über einen Kamm, natürlich hatte ich auch ein paar Lieblingsmenschen dabei. Aber wenn ich mich mit den Ich-bezogenen Menschen unterhalten habe, kamen eben nie Rückfragen. Dementsprechend haben sie mich auch nicht richtig kennengelernt. Man erzählt ja auch nicht von sich aus total viel über sich. Ich bin gut erzogen, so etwas würde ich nie tun.
Mit der Zeit ging Ihnen der Aufenthalt an die Nerven, haben Sie beim Auszug gesagt. Was war besonders schlimm?
Kijewski: Die Spannung in der Gruppe ist mit der Zeit immer höher gestiegen. Man hat sich gegenseitig angezickt, Intrigen gesponnen und hinter dem Rücken über andere geredet. Das ist einfach nicht meine Welt. Das hat dazu geführt, dass ich am Ende froh war, nach Hause zu gehen. Schlimm war für mich vor allem die Woche im Container, in der ich nahezu keine frische Luft, keine Sonne und keinen Kontakt zu meinem eigentlichen Leben hatte.
Wahrscheinlich haben auch die hygienischen Umstände ihr Übriges getan.
Kijewski: Ich muss tatsächlich sagen, dass es auf der Toilette in der Raumstation relativ sauber war. Wir Mädels haben immer darauf geachtet, dass es dort sehr sauber war. Wir hatten auch Desinfektionsmittel. Auf dem Big Planet ging es dagegen schon etwas weniger reinlich zu.
Zwischen Daniela Büchner und Ihnen harmonierte es nicht besonders. Was war das Problem?
Kijewski: Am Anfang hatte ich mit Daniela überhaupt kein Problem. Ich habe sie sogar als sehr sympathisch empfunden und das Gespräch und die Nähe mit ihr gesucht. Nur stellte sich jetzt am allerletzten Tag heraus, dass sie mich auf den Tod nicht ausstehen kann und irgendwelche Antisympathien gegen mich hegt. Das kann ich nicht verstehen. Man kann sich doch nicht mit jemandem unterhalten und nett sein und im nächsten Moment sagen: „Ich hasse dich.“ Es war schon etwas komisch mit einigen Menschen dort. Ich kann nicht verstehen, dass gesagt wurde, ich sei nicht authentisch gewesen und würde ein falsches Spiel spielen. Da gibt’s bei „Promi Big Brother“ ganz andere Menschen.
Wen würden Sie nach der Show gerne noch mal sehen?
Kijewski: Ich habe sehr viele nette Menschen kennen und lieben gelernt. Mit Ina werde ich mich mit großer Sicherheit in Berlin treffen. Wir haben eine tolle Freundschaft aufgebaut, ich habe sie sehr lieb. Sie ist ein ganz toller Mensch. Mit Marie verstehe ich mich auch sehr gut und natürlich mit Melanie. Uwe ist auch ein ganz toller Mensch – eigentlich sind das alle. Aber man versteht sich mit dem einen eben besser, mit dem anderen etwas weniger.
Wem gönnen Sie den „PBB“-Sieg besonders?
Kijewski: Ina! Sie ist eine so authentische Person. Sie hat zwar viel Geld und braucht die Siegprämie wahrscheinlich nicht, aber sie ist einfach am authentischsten und ich habe große Sympathie für sie. Daher wünsche ich ihr den Sieg.
Sie halten Ihr Privatleben geheim, ebenso Ihr Alter. Warum?
Kijewski: Ich halte mein Privatleben gar nicht so privat, aber es gab einfach keine Fragen dazu. Die Bewohner sind so Ich-bezogen. Ich habe mich immer sehr interessiert und viele Fragen gestellt, aber es gab einfach keine Rückfragen. Die häufigste Frage, die mir gestellt wurde, ist die nach meinem Alter. Ich halte es nach wie vor geheim – nicht, weil ich nicht dazu stehe. Ich finde es einfach schade, dass man eine Frau immer in eine Schublade steckt, wenn man sie nach ihrem Alter fragt. Mit 30 muss man verheiratet sein und Kinder haben – auf dieses Schubladendenken habe ich keinen Bock, das ist auch nicht mehr modern. Außerdem schwimme ich gerne gegen den Strom.