Nia DaCosta (31) hat einen historischen Markstein in der Geschichte des US-Kinos gesetzt. Als erster afroamerikanischen Regisseurin gelang es ihr, die Kinocharts anzuführen. Ihr Horrorfilm „Candyman“ spielte am Startwochenende 22,3 Million US-Dollar an den Kinokassen ein. Kein anderer Film am Wochenende holte mehr.
Mit diesem Einspielergebnis in den ersten Tagen liegt DaCosta auf Platz 2 der Liste von schwarzen Filmemacherinnen. Den Rekord hält hier Ava DuVernay (49) mit „Das Zeiträtsel“, das 2018 in den ersten Tagen 33 Millionen Dollar machte, aber nicht die Nummer 1 der Charts war.
„Candyman“ übertraf die Erwartungen der Branche, laut Variety rechneten die Macher mit 15 Millionen Dollar, was ebenfalls ein Erfolg gewesen wäre. Für Variety liegt das Geheimnis des Erfolges daran, dass der Horrorfilm vor allem junge Männer anziehe, die während der Pandemie laut Statistik öfter ins Kino gehen als andere demografische Gruppen.
„Candyman“: Zeitkritisches Sequel des Klassiker
„Candyman“ ist eine direkte Fortsetzung des Horrorkultfilms „Candymans Fluch“ von 1992 über den mörderischen Geist eines gelynchten Sklavens, der in einer Sozialbausiedlung in Chicago umgeht. Die beiden schwächeren Sequels ignoriert der neue Film. Er spielt in derselben Gegend wie das Original, die nun allerdings gentrifiziert ist.
Nachdem im ersten Film noch eine weiße Studentin der Legende um den Candyman nachging, erhofft sich nun ein afroamerikanischer Künstler Inspiration von der Geschichte. Neben Hauptdarsteller Yahya Abdul-Mateen II (35) sind die Stars des Originals dabei, Candyman Tony Todd (66) und Virginia Madsen (59).
Das Drehbuch schrieb Nia DaCosta gemeinsam mit Jordan Peele (42), dem Star des neuen afroamerikanischen Horrorfilms („Get Out“, „Wir“), sowie Win Rosenfeld (43).
Für DaCosta wird der Erfolg mit „Candyman“ nicht der einzige Meilenstein bleiben. Als Regisseurin von „The Marvels“ wird sie als erste schwarze Frau einen Marvel-Film inszenieren. Und das außerdem als jüngste Person überhaupt.