Posthumer Ritterschlag für den Kult-Designer Karl Lagerfeld (1933-2019). Disney+ hat eine sechsteilige Serie über den gebürtigen Hamburger in Auftrag gegeben, wie der Streamingdienst am Dienstag mitteilte. Die Drama-Serie „Kaiser Karl“ soll in Paris gedreht werden und den Aufstieg Lagerfelds in der dortigen Modewelt Anfang der 70er-Jahre nachzeichnen. Sie basiert auf der gleichnamigen Biografie von Raphaëlle Bacqué (57), die ebenfalls an der Produktion beteiligt ist.
Die Geschichte beginnt im Sommer 1972 und folgt Lagerfelds Bestreben, Nachfolger der im Jahr zuvor verstorbenen Coco Chanel (1883-1971) zu werden und damit auch Yves Saint Laurent (1936-2008) als größte Modepersönlichkeit den Rang abzulaufen. Die Rivalität zwischen Lagerfeld und Pierre Bergé (1920-2017) – dem Partner von Laurent – sowie Lagerfelds Liebesgeschichte mit Jacques de Bascher (1951-1989) werden ebenfalls im Mittelpunkt der Serie stehen.
Geschichte Karl Lagerfelds noch nicht „angemessen gewürdigt“
Jan Koeppen, Präsident von The Walt Disney Company EMEA, findet, die Geschichte Lagerfelds sei bislang noch nicht angemessen gewürdigt worden. Christophe Riandèe, Vize-Chef der auch für die Netflix-Serie „Lupin“ verantwortlichen Produktionsfirma Gaumon, sagt: „Kaiser Karl ist eine Ikone des Jahrhunderts und Disney hat uns von Anfang an sehr unterstützt, indem sie unsere kreative Vision für die Show geteilt haben.“
Wer die Regie übernehmen wird oder welcher Schauspieler in die Rolle Lagerfelds schlüpfen wird, ist noch nicht bekannt. Bereits im September 2020 kündigte die deutsche Produktionsfirma Ziegler Film eine Mini-Serie über den Designer an. Auch hier sollen die frühen Pariser Jahre, die Verbindung zu Laurent und die Liebe zu Bascher thematisiert werden.