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„Pam & Tommy“: Der Sex-Tape-Skandal als Rachegeschichte

Sexakt trifft Racheakt – fertig ist die Miniserie „Pam & Tommy“, die ab dem 2. Februar bei Disney+ zu sehen sein wird. Lohnt sich das Einschalten?

Starke Maskenbildner: Lily James als Pamela Anderson.. © imago images/ZUMA Press
Starke Maskenbildner: Lily James als Pamela Anderson.. © imago images/ZUMA Press

Im Vorfeld der Miniserie „Pam & Tommy“, die ab dem 2. Februar bei Disney+ (via Star) zu sehen sein wird, hatte Tommy Lee (59) dem Vernehmen nach noch beteuert, sich darauf zu freuen. „Alle sollen wissen, dass wir es zuerst getan haben. Vor den Kardashians, vor allen anderen. Lasst die Motherf***ers wissen, dass wir das Internet zuerst lahmgelegt haben“, zitierte „The Sun“ den Ex-Mann von Pamela Anderson (54).

Reiner Zweckoptimismus? Fraglich ist, ob er der acht Folgen umfassenden Produktion auch nach der Ausstrahlung so wohlwollend gegenüberstehen wird. Denn in der Geschichte über ein geklautes Sex-Tape der frisch verheirateten Pamela Anderson (Lily James, 32) und eben Tommy Lee (Sebastian Stan, 39) kommt er zumindest in den ersten Episoden von allen Protagonisten am schlechtesten weg. Ja, sogar schlechter als der Sex-Tape-Dieb und Ex-Porno-Darsteller Rand Gauthier (Seth Rogen, 39).

„Fucking Rockstars“: Darum geht es

Nachdem er wenige Tage nach dem ersten Kennenlernen „Baywatch“-Star Pamela Anderson heiratet, werden an der nun gemeinsamen Villa weitreichende Renovierungsarbeiten verrichtet. Einzig mit dem Bezahlen der Arbeiter nimmt es der exzentrische Mötley-Crüe-Schlagzeuger nicht so genau. Schließlich kommt es zum Zerwürfnis, Lee setzt die Handwerker ohne Kohle vor die Tür.

Arbeiter Rand Gauthier will sich das nicht gefallen lassen und schmiedet einen verwegenen Plan. Er steigt nachts in das Anwesen ein und schleppt im Alleingang den massiven Safe des Musikers aus dem Haus. Als unfreiwillige Bezahlung für seine Dienste findet er darin Schmuck, Bargeld, jede Menge Waffen – und ein unscheinbares Videoband. Als er den Inhalt schließlich zu Gesicht bekommt, sind seine alten Connections in die Porno-Industrie schnell wieder geknüpft – und das Video wird über dieses neuartige World Wide Web schnell rund um den Globus verbreitet.

Nur eine Wahrheit?

Man mag es angesichts der teils absurden Geschehnisse in „Pam & Tommy“ nicht glauben, aber vieles soll sich in der Tat so zugetragen haben. So stimmt es etwa, dass die beiden Titelstars nach nur wenigen Tagen den Bund der Ehe eingegangen sind. Und auch zu dem Diebstahl soll es letztendlich aus Rache gekommen sein. Als den Moment, in dem der echte Gaulthier seinen Entschluss fasste, das Paar auszurauben, gab er 2014 gegenüber dem „Rolling Stone“ an, von Lee mit einer Schrotflinte bedroht worden zu sein. „Die Leute haben mich nie unbedingt gemocht. Aber ich wurde bis dahin noch nie mit einer Waffe bedroht. Das hat meinen Verstand durcheinandergebracht.“

Diese Szene ist auch in der Serie zu sehen. Und sie sorgt dafür, dass wohl die meisten Zuschauer umgehend mit dem späteren Dieb sympathisieren, während Lee – von einem bestens aufgelegten Sebastian Stan verkörpert – als Mistkerl dargestellt wird. Oder, wie es eine Figur ausdrückt: „Fucking Rockstars…“

Dass das nicht zwangsläufig eine falsche Darstellung ist, zeigt die Strafakte des egomanischen Rockers. Immerhin verbrachte er 1998 mehrere Monate im Knast, nachdem er Ehefrau Pamela Anderson getreten hatte, während diese den gemeinsamen Sohn Dylan auf dem Arm hielt.

Wie das eigentliche Sex-Tape wird auch „Pam & Tommy“ dem Rocker wohl dennoch am wenigsten schaden. Immerhin, das dürfte ihm das Wichtigste sein, ist darin die Größe seines Geschlechtsteils wohl ebenfalls recht realistisch dargestellt. Anderson hingegen muss nach 1995 nun einmal mehr da durch und ist trotz leicht naiver, aber durchaus liebenswerter Darstellung in der Serie irgendwie die Verliererin.

Fazit: Viel nackte Haut

Schon in den ersten Folgen geizt „Pam & Tommy“ nicht mit nackter Haut. Pams Brüste (aber nicht nur die ihren) sind prominent in Szene gesetzt, mehr noch trifft das auf Lees Gemächt zu. Kein Witz: In einer abstrusen Szene unterhält sich der zugedröhnte Drummer mit seinem Penis – und der antwortet glatt! Doch selbst dieser Szene liegt angeblich eine wahre Begebenheit zu Grunde: So schilderte Lee in seiner Autobiografie „Tommyland“, diese „Unterhaltung“ tatsächlich geführt zu haben. Ob man sie deswegen auch unbedingt in der Serie zeigen musste…

Denn „Pam & Tommy“ hat durchaus seine Momente. Dafür sorgen die beiden Titeldarsteller, die in einigen Einstellungen wahrlich wie die echten Stars aussehen. In einigen Liebesszenen (nicht Sexzenen) wirkt sogar Tommy Lee wie ein Kerl, in den man sich trotz aller Kapriolen verlieben könnte. Dahingestellt sei jedoch, ob die Geschichte eines geklauten Sex-Tapes wirklich achtmal rund 50 Minuten hergibt. Apropos Überlänge: Tommy Lees (sprechender) Penis hätte dem Schnitt mitunter zum Opfer fallen dürfen.

(stk/spot)

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