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„Tatort: Saras Geständnis“: So ist der neue Schwarzwald-Krimi

Im „Tatort: Saras Geständnis“ müssen Friedemann Berg und Franziska Tobler herausfinden, ob Ex-Häftling Sara Manzer wieder einen Menschen getötet hat. Lohnt sich das Einschalten?

"Tatort: Saras Geständnis": Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau) hegen den Verdacht
"Tatort: Saras Geständnis": Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau) hegen den Verdacht

Die Hauptkommissare Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner, 53) und Franziska Tobler (Eva Löbau, 49) haben es im „Tatort: Saras Geständnis“ (13.2., 20:15 Uhr, das Erste) nicht leicht mit ihren Ermittlungen. Ein Kollege ist getötet worden und eine frisch aus der Haft entlassene Frau könnte schuld daran sein.

Darum geht’s im Krimi

Nach vier Jahren Haft wegen Totschlags an ihrem Vater – ein Verbrechen, das sie gestanden hat – will Verlagserbin Sara Manzer (Johanna Wokalek, 46) nach vorne schauen. Sie hat Unterstützung für ihr neues Leben – in erster Linie von ihrer Freundin Marlene Hopp (Sophie Lutz, 39), die sie bei sich in der Wohnung aufnimmt. Sara, die durch die Haftzeit vom ausschweifend feiernden Partygirl zu einer zurückhaltenden Frau geworden ist, will die Erinnerungen abschütteln und sich neu orientieren.

Doch dann stehen Ermittler vor ihrer Tür. Ein ehemaliger Polizeikollege wurde erstochen, alte Akten von Saras Fall wurden bei ihm gefunden. Zögernd gibt sie zu, mit Benno Rose vor dessen Tod gesprochen zu haben. Er habe neue Erkenntnisse zu ihrem alten Fall gehabt, die sie entlasten sollten. Sara beharrt darauf, dass sie mit Roses Tod nichts zu tun hat. Was die Kommissare nicht davon abhält, weiter nachzuforschen.

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Der Krimi ist spannend bis zum Schluss. Die beiden Hauptermittler des Schwarzwald-Teams sind auch in ihrem achten Fall wieder besonders liebenswert, aufrichtig und ein wenig drollig. Und Episodenhauptdarstellerin Johanna Wokalek, im Übrigen eine gebürtige Freiburgerin (Breisgau), zeigt einmal mehr, dass sie zurecht schon vielfach ausgezeichnet wurde, darunter mit zwei Grimme-Preisen („Hierankl“, „Landgericht – Geschichte einer Familie“). Eingebettet sind die drei in einen auch sonst sehr passenden Cast.

Viele Szenen spielen in der hübsch verschneiten Freiburger Altstadt, andere in einer sterilen Großküche beim Tellerwaschen mit respektlosem Vorgesetzten. Und dann gibt es noch eine, in der „ungelöste Todesfälle“ aufgezählt werden: Schwedens Ministerpräsident Olof Palme (1927-1986), US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963), US-Unternehmer Jeffrey Epstein (1953-2019). Sara Manzers Fall scheint zwar erheblich weniger prominent zu sein und dennoch dazuzugehören…

Ein kleines Manko gibt es bei diesem Krimi: Am Rande des eigentlichen Falls geht es um Gewalt gegen Polizisten, grässliche Gaffer und mediale Hetze mittels polarisierend zusammengeschnittener Videos, die dann viral gehen. Doch so gesellschaftsrelevant diese Themenkomplexe auch sind, die Szenen wirken eher künstlich integriert und mehr gewollt als gekonnt. Damit ist das Schwarzwald-Team aber bei Weitem nicht allein, vielmehr reihen sich die Macher in eine illustre Runde an Sonntagskrimi-Teams ein, die diese brandaktuellen Themen ebenfalls eher halbherzig zu integrieren versuchten.

(ili/spot)

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