Der Wunsch vieler Fans bald in „The Witcher 4“ wieder auf Monsterjagd zu gehen, wird seit einiger Zeit von einem Rechtsstreit überschattet, der selbst wie ein fieses Monster aus der Hexer-Saga anmutet. Jetzt wurde der Streit endlich beigelegt. Bedeutet das grünes Licht für den nächsten Teil?
Die Erfolgsstory bis „The Witcher 4“
Geralt von Riva, ein hünenhafter weißhaariger Mutant mit zwei Schwertern auf dem Rücken, reitet durch eine mittelalterliche Welt und jagd für seinen Lebensunterhalt Monster. Basierend auf dieser Prämisse erschuf der polnische Fantasy-Autor Andrzej Sapkowski seine Hexer-Saga. Mehrere Bücher über die Abenteuer von Geralt erschienen in den 1990ern und waren in Polen auch relativ beliebt. 1997 kehrte Sapkowski seiner Schöpfung allerdings den Rücken. Mit Verzicht auf spätere Erfolge, wie es „The Witcher 4“ hätte sein können, verkaufte Sapkowski sein gesamtes Werk an das Entwicklerstudio CD Project (damals noch CD Project RED). Rund 9.000 Euro schien ihm sein Held Geralt und seine Welt wert gewesen zu sein, wie Medien berichteten.
Dieses Schnäppchen verwandelte CD Project in ein weltweites Franchise mit Millionenprofit. Nach zwei vorangegangenen Titeln erschien 2015 „The Witcher 3: Wild Hunt“ und wurde direkt zu einem globalen Erfolg. Die Verkaufszahlen stiegen in Millionenhöhe, zahlreiche Preise wurden abgeräumt und Netflix bestellte sofort eine Serienadaption von „The Witcher“. Ein „The Witcher 4“ stand eigentlich fest.
Doch dann meldete sich 2018 Andrzej Sapkowski aus der Versenkung zurück und forderte seinen Teil dieses lukrativen Kuchens. Ganz 14 Millionen Euro soll Sapkowski als Entschädigung gefordert haben, denn seine Kompensation angesichts der erwirtschafteten Gewinne sei viel zu gering. Angesichts der Zahlen durchaus sinnvoll, doch hat jemand, der sein Werk verscherbelt wie einen alten Mantel, wirklich das Recht sich am späteren Erfolg zu ergötzen?
Streit beigelegt: Freie Bahn für „The Witcher 4“?
Wie eine kürzlich erschienene Pressemitteilung von CD Project zeigt, offenbar ja. Denn laut derer haben beiden Parteien den Verhandlungstisch zu ihrer Zufriedenheit verlassen. Eine genaue Summe wird leider nicht genannt, doch man kann wohl davon ausgehen, dass kein 14 Millionen Euro geflossen sind. Bedeutet dies jetzt grünes Licht für „The Witcher 4“?
Ob ein „The Witcher 4“ erscheint, steht jedoch immernoch in den Sternen. Aber die erfolgreiche Beilegung des Streits könnte die richtigen Weichen gestellt haben. Denn das Recht darauf in Zukunft Spiele, Comics, Brettspiele und Merchandising-Artikel von „The Witcher“ zu vertreiben liegt nun unangefochten bei CD Project.
Könnte „The Witcher 4“ eine ganze neue Rollenverteilung haben als in den bisherigen Spielen?