Seit dem Kinostart von „Avengers 4“ am 24. April ist das Ende der Infinity Saga nach immerhin 22 Filmen und elf Jahren beendet. Über diese Zeit haben sich immer mehr versteckte Hinweise, popkulturelle Referenzen und ähnliches gesammelt, doch konnte keiner der bisherigen Kino-Hits dem vierten Avengers-Film das Wasser reichen. Wir verraten dir, welche 50 „Avengers: Endgame„-Easter Eggs du verpasst hast.
„Avengers: Endgame“ – Easter Eggs im Überfluss
Wenn du dir bereits den vierten Film der Avengers-Reihe und damit den Abschluss der dritten Phase des Marvel Cinematic Universe (MCU) gesehen hast, wirst du wissen, dass es sich dabei im Grunde um ein einziges gewaltiges Easter Egg handelt. Solltest du ihn noch nicht gesehen haben: Spoiler-Warnung!
Angefangen bei den Referenzen zu den Comic-Buchreihen über versteckte Hinweisen zu früheren Filmen des MCU bis hin zu kleinen, aber feinen Details, die du womöglich übersehen haben könntest, hielt dieses Kinoerlebnis nahezu alles bereit, was man sich als Fan nur wünschen kann.
Was dir bereits aufgefallen sein dürfte: Es gab keine gewohnte Post-Credit-Scene. Das liegt ganz einfach daran, dass die Infinity Saga mit „Avengers: Endgame“ ihr Ende gefunden hat. Unklar ist lediglich, ob auch „Spider-Man: Far From Home“ noch dazu gehört oder nicht. Allerdings dürfte er nach den Geschehnissen von „Endgame“ spielen. Dennoch wird er als Teil der dritten Phase des MCU gelistet.
Zahlen und Fakten zu „Avengers 4“
Mit einer Laufzeit von immerhin drei Stunden und einer Minute ist „Avengers 4“ der längste Film des MCU. Diese Länge macht sich allerdings durchaus bezahlt, wenn man bedenkt, dass einige von uns die Filmreihe seit dem Erscheinen des ersten Titels, „Iron Man“, 2008 verfolgen. Am Box Office spielte der Hit alleine am ersten Wochenende nach dem Release mehr als 357 Millionen US-Dollar ein und brach damit gleich mehrere Rekorde.
Alleine in den Charts glänzt „Avengers 4“ in satten 33 Kategorien als Erstplatzierter – darunter auch das schnellste Knacken der 350 Millionen Dollar-Marke. Die Regisseure Joe und Anthony Rosso – aka: die Russo Brothers – haben damit ihr Meisterwerk abgeliefert und noch dazu (Superhelden-)Filmgeschichte geschrieben.
„Avengers 4“: MCU-Callbacks auf einen Blick
Bereits zu Beginn des Films begegnen wir Clint „Hawkeye“ Barton (Jeremy Renner) und dessen Familie. Er selbst trägt eine Fußfessel, wie sie wir bereits von Paul Rudd in „Ant Man in the Wasp“ kennen. Sie ist den Ereignissen von „The First Avenger: Civil War“ geschuldet. Wenig später – bereits nach der Zusammenführung durch Captain Marvel (Brie Larson) – macht Tony Stark (Robert Downey Jr.) Steve Rogers (Chris Evans) vorwürfe.
Dieser habe sein Versprechen aus „Avengers: Infinity War“ gebrochen, wonach sie im Kampf gegen Thanos zusammengewesen wären. Kurz darauf bricht Stark zusammen. Die ersten Szenen des Films sind vorüber und die Gänsehaut ist ausgeprägter denn je. Dennoch hat es sich noch lange nicht ausge-Easter-Egg-t. Diese Anspielungen auf das MCU könntest du ebenfalls verpasst haben:
- Als Clints Familie verschwindet ertönt im Hintergrund Donnergrollen – genauso wie bei „Infinity War“.
- Tony bittet Pepper, die Nachricht nicht auf Social Media zu posten – ein Callback auf die Anfangsszene von „Iron Man“ (2008).
- Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist Tony seit 22 Tagen im All gestrandet: „Endgame“ ist der 22. Film des MCU.
- Selbst wenn Nebula Kinderspiele spielt, ist sie übermäßig kompetitiv. Das liegt wohl an der „Erziehung“, beziehungsweise Folter, die sie durch Thanos erleiden musste.
- Während seiner Arbeit mit Nebula trägt Tony ein Unterhemd wie beim Erschaffen des ersten Anzugs in „Iron Man“.
- „It’s always been you“: Wir erinnern uns an „Iron Man 2“ (2010), als Tony Pepper zum CEO von Stark Industries machte.
- Rocket und Nebula halten Händchen – ähnlich der Szene nach Groots Tod in „Guardians of the Galaxy“ (2014), als Drax ihn zur Beruhigung streichelt.
- Tony erzählt von seiner Vision – ein Callback auf den scheinbaren Tod der Avengers in „Age of Ultron“.
- Rogers trägt seinen alten Anzug aus „The Return of the First Avenger“ (2014) und blickt auf seinen Kompass mit dem Bild von Peggy Carter.
- Nebula: „Mein Vater ist vieles, aber er ist kein Lügner“. Das erfahren wir bereits in „Infinity War“ von Thanos: „Ich habe dich nie gelehrt zu lügen“.
- Während der ersten Konfrontation mit dem Titanen in „Endgame“ zielt Thor endlich auf dessen Kopf.
Fünf Jahre Später…
- Die verbliebenen Avengers kommunizieren mit Hilfe derselben Hologramm-Technologie, die wir bereits aus „The Return of the First Avenger“ kennen.
- Der Name von Starks Tochter Morgana gibt einen Callback zum Anfang von „Infinity War“, als er Pepper von seinem Traum erzählt.
- Morgana trägt eine Iron Man-Maske wie Peter Parker in „Iron Man 2“.
- Ebenfalls wie in „Iron Man 2“ fällt Pepper auf, dass Tony nicht zur Ruhe kommt. Damals lag es an den Ereignissen in New York, nun sind es die Nachwirkungen des „Infinity War“.
- Als Tony Steve seinen Schild übergibt, läuft die Titelmusik aus „The First Avenger“ (2011) – eines von vielen musikalischen Callbacks.
- Callback auf den Kampf der Avengers in New York: Die Älteste und ihre Zauberer haben ebenfalls gekämpft.
- Die Älteste schlägt Banners astrales Selbst aus seinem Körper – ebenso wie bereits Dr. Strange.
- Thors Mutter fragt ihn nach seinem Auge: Callback auf die Ereignisse von „Thor: Tag der Entscheidung“ (2017).
- Clint: „Budapest ist lange her“. Eine ähnliche Referenz erlebten wir bereits im ersten „Avengers“-Film.
- Wir erleben einen Callback auf die unangenehme Aufzug-Szene aus „Captain America 2“.
- Rogers sagt im Kampf gegen sein Ich aus einer anderen Zeit: „Kann den ganzen Tag so weitergehen“.
- Es wird sogar eine der ersten Szenen aus „Guardians“ gezeigt – aber aus einem komplett neuen Winkel.
- Cap und Stark reisen zum Camp Lehigh, dem Ausbildungslager, in dem Rogers für die Army trainierte.
- Stan Lee bekommt seinen letzten Cameo-Auftritt im MCU…
Verbindungen und Anspielungen zu den Marvel-Comics
Die wohl signifikanteste Begegnung zwischen „Endgame“ und den Comics zeigt sich in Professor Hulk, beziehungsweise Merged Hulk. Dieser Charakter begegnet uns mit verschiedenen Namen und Ausführung in einer Vielzahl an Comics und beschreibt die Verschmelzung des großen, grünen Monsters mit der Persönlichkeit und dem Intellekt Bruce Banners (Mark Ruffalo).
Auch die Szene, in der sich Cap. im Aufzug mit einer Reihe von Hydra-Agenten wiederfindet, bietet nicht nur einen Flashback zu „The Return of the First Avenger“, sondern außerdem zu einer alternativen Realität der Marvel-Comics. Das Easter Egg verbirgt sich im „Heil Hydra“, das Rogers Jasper Sitwell (Maximiliano Hernández) zuflüstert. Ja, sogar Captain Amerika entpuppt sich in einem Zeitstrang als eigentlicher Agent der Nazis. Die entsprechende Reihe nennt sich „Secret Empire“.
Weitere „Avengers: Endgame“ Easter Eggs mit Bezug auf die Comics zeigen sich wie folgt:
- Zu Beginn des Films nennt Clint seine Tochter „Hawkeye“ – das ist die erste Erwähnung des Namen des Comichelden im MCU.
- Rockets Outfit ist den „Guardian“-Comics von Abnett und Landing nachempfunden, die als Vorlage der MCU-Gruppe dienen.
- Die Vogelscheuche im „Garten“ ist ein direktes Abbild derselben aus den Infinity-Comics.
Fünf Jahre Später…
- Captain Marvel hat denselben Haarschnitt wie in den Marvel-Comics.
- Der Blick zwischen Rhodey und Vers gibt einen Hinweis auf die romantische Beziehung, die sie in den Comics führen.
- In den Comics ist Morgan(a) nicht etwa Tonys Tochter, sondern sein neidischer Cousin.
- Auch in den Comics gibt es ein „Neu Asgaard“ auf der Erde, allerdings liegt es dort nicht in Norwegen, sondern in einer Kleinstadt in Oklahoma.
- Hawkeye wird zu Ronin. In den Comics geschah dies nach den Ereignissen von „The First Avenger: Civil War“ (2016).
- Die Erklärung der verschiedenen Zeitstränge ist relevant, um die Comics zu verstehen: Jedesmal, wenn hier jemand durch die Zeit reist, entsteht ein neues Alternativuniversum.
- Jeong liest das Buch „The Terminal Beach“ von J. G. Ballard, einem Autoren der für seine postapokalyptischen Romane bekannt ist.
- Während der Reise nach Neu Asgaard läuft im Hintergrund „Supersonic Rocket Ship“ von den Kinks – na, wer versteht’s?
- Thor sieht nicht nur aus wie der „Dude“ aus „The Big Lebowski“, sondern wird auch so genannt.
- Das Stein-Alien Korg wird von Taika Waititi, dem Drehbuchautoren von „Thor: Tag der Enscheidung“, gesprochen und trägt sogar das für ihn typische Hemd.
Easter Eggs aus der Popkultur
Bereits in „Spider-Man: Homecoming“ und „Avengers: Infinity War“ erfahren wir, dass die Russo Brothers ein Fabel für „alte“ Filme zu haben scheinen. Darunter fallen jedoch nicht nur „Alien“ und ähnliche Titel. In „Avengers: Endgame“ zeigt sich diese Vorliebe vor allem im Bezug auf Zeitreise-Filme im Allgemeinen – insbesondere auf „Zurück in die Zukunft 2“ (1989). Hier werden wirklich alle Klischees des SciFi-Plots abgegrast.
Doch auch weitere Filme, popkulturelle Phänomene und sogar religiöse Bilder geraten ins Visier der Regisseure:
- Wie bereits „Infinity War“ ist auch „Endgame“ mit religiösen Bildern gespickt – so beispielsweise der „Garten“, in dem Thanos nach getaner Arbeit „ruht“.
- Das letzte gesprochene Wort in „Infinity War“ lautet sogar „Oh God…“.
- Wie Thanos durch das Feld wandert, erinnert Stark an eine vergleichbare Szene in „Gladiator“ (2000).
Fünf Jahre Später…
- In Caps Selbsthilfegruppe begegnen wir Joe Russo in der Rolle des ersten offen homosexuellen Charakters des MCU.
- Auch Jim Starlin, der Schöpfer von Thanos und vielen weiteren Charakteren von Marvel und DC ist ebenfalls dabei.
- Ken Jeong spielt den Sicherheitsmann des Lagers, in dem Scott zurückkehrt. Er ist einer der Protagonisten der Fernsehserie „Community“, an der die Russo Brothers ebenfalls mitarbeiteten.
- Im Camp Lehigh begegnen wir außerdem Yvette Nicole Brown, einer weiteren Schauspielerin aus „Community“. Damit hatten beinahe alle der Greendale-Seven bereits einen Auftritt im MCU.
Hast du alle „Avengers: Endgame“ Easter Eggs mitbekommen?
Natürlich gibt es noch viele weitere „Avengers: Endgame“-Easter Eggs, -Anspielungen und -Callbacks, die wir nicht erwähnt haben. So beispielsweise Howard the Duck, der für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen ist, als er mit den Truppen aus Dr. Stranges Portalen tritt. Ihn sahen wir bereits in den Mid-Credit-Scenes der „Guardians“-Filme.
Während Kinobesucher, die lediglich dem Hype beiwohnen wollten, wohl nur die wenigsten Easter Eggs verstanden, dürften sich Fans des MCU umso mehr gefreut haben. Besonders gut haben es allerdings jene getroffen, die mit den Comics, den verschiedenen Realitäten und Zeitsträngen Marvels vertraut waren. Ein Grundwissen über Filmklassiker im Allgemeinen dürfte zudem ebenso wenig geschadet haben. Und, konntest du alle Referenzen erkennen?