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„Inventing Anna“ auf Netflix: Das macht die echte Anna Delvey/Sorokin heute

Die Netflix-Serie „Inventing Anna“ ist inspiriert von der wahren Geschichte einer verurteilten Hochstaplerin. Wo ist und was macht die wahre Anna Delvey aka Anna Sorokin heute?

Julia Garner als Anna Sorokin und die echte Anna Sorokin.
© NICOLE RIVELLI/NETFLIX, Getty Images/TIMOTHY A. CLARY/Kontributor [M] via Canva.com

Die Netflix-Miniserie „Inventing Anna“ basiert auf der wahren Geschichte der Hochstaplerin Anna Sorokin aka Anna Delvey. Für den Netflix-Titel wurde die Serie fiktionalisiert. Was aber passierte wirklich? Und was macht Anna Delvey/Anna Sorokin heute? Mittlerweile gibt es regelmäßig neue Infos zur Betrügerin.

„Inventing Anna“: Anna Sorokin heute

Die wahre Anna Delvey/Anna Sorokin aus „Inventing Anna“ ist, genau wie in der Netflix-Miniserie, eine verurteilte Schwindlerin. Lange Zeit gab sie sich als reiche Erbin aus. Sie hat nicht nur Banken, sondern auch Freund*innen über lange Zeit betrogen und musste dafür ins Gefängnis.

2017 wurde sie verhaftet, befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Entzugsklinik in Los Angeles. 2019 verurteilte sie das New Yorker Gericht zu vier Jahren Gefängnis. Dort schrieb sie einen Blog über ihren Gefängnisalltag. „Anna Delveys Diaries“ ist online aber nicht mehr auffindbar. Anfang 2021 wurde sie wegen guter Führung entlassen. Doch Anna Delvey/Anna Sorokin ist heute wieder in Haft, weil sie ihr Visum überzogen hat.

Die heute 31-Jährige hat Berufung gegen ihre Abschiebung nach Deutschland eingereicht. Diese war allerdings erfolglos. Wie der Spiegel am 11. März 2022 berichtet, soll Anna Sorokin im März mit einem Linienflug von New York nach Deutschland zurückgebracht werden. Dabei soll die verurteilte Hochstaplerin bis zur Landung von US-Beamten begleitet werden. Allerdings wurde das im letzten Moment verhindert. Immer noch sitzt die 31-Jährige in den USA im Gefängnis. Sie will offenbar keinesfalls zurück nach Deutschland. DailyMail.com schreibt sie in einer SMS Folgendes:

„Ich würde lieber im Gefängnis sein als mit meinen Eltern zu leben.“

Anna Sorokin

Dabei würden ihre Eltern sie jederzeit willkommen heißen, so ihr Vater Vadim Sorokin. „Wohin wird sie gehen, wenn sie aus Amerika geworfen wird? Wir haben hier im Haus der Familie Platz für sie, und obwohl wir sie unterstützen, werden wir ihr nicht ermöglichen, ihre früheren Fehler zu wiederholen“, so der 58-Jährige laut DailyMail.com.

„Egal was passiert ist, man kann aus etwas Schlechtem immer etwas Gutes machen. Jeder Tag ist ein neuer Anfang. Ich glaube nicht, dass sie innerlich böse ist, aber sie muss zum ersten Mal herausfinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wird.“

Vadim Sorokin, Vater von Anna

Auf Instagram ist Anna als Anna Delvey2.0 aktiv. Laut Stern verkauft sie derzeit selbstgezeichnete Bilder für fünfstellige Beträge aus dem Gefängnis heraus.

Julia Garner als Anna Sorokin und die echte Anna Sorokin.
Links ist Julia Garner in ihrer Rolle als Anna Sorokin zu sehen und rechts ist die echte Anna Sorokin. © NICOLE RIVELLI/NETFLIX, Getty Images/TIMOTHY A. CLARY/Kontributor [M] via Canva.com

Die wahre Geschichte von Anna

Anna wurde 1991 als Anna Sorokin in der Nähe von Moskau in eine bürgerliche Familie hineingeboren. Als sie 16 Jahre alt war, zog die Familie nach Deutschland, wo sie in Eschweiler zur Schule ging. Später zog sie nach Paris und arbeitete als Praktikantin für das Mode-, Kunst- und Kulturmagazin Purple, wechselte danach aber in die Dienststelle in New York. Ab 2013 nutzte sie das Pseudonym Anna Delvey und erfand eine neue Lebensgeschichte: Als deutsche Millionenerbin sei sie angeblich in den Big Apple gekommen, um einen exklusiven Kunstclub zu eröffnen.

Die junge Frau trug luxuriöse Designerklamotten, mietete sich teure Hotels und aß in exquisiten Restaurants; sie ging auf Luxusreisen und führte ein Jetset-Leben. Wie konnte sie sich das finanzieren? Durch bloßen Betrug. Sie zahlte beispielsweise nie Hotelrechnungen, fälschte Bankdokumente und eröffnete mehr als 20 Bankkonten in den USA, wodurch sie Scheckreiterei praktizierte. Außerdem ging sie mit wohlhabenden Menschen essen und bat Freund*innen ihre Rechnung zu übernehmen, wenn ihre Kreditkarte zum Beispiel mal „nicht funktionierte“.

So flog Annas Schwindel auf

Nachdem Anna Delvey/Anna Sorokin ihre Mittagessen nicht bezahlen konnte, rief ein Restaurant die Polizei. Vor Gericht entstand eher zufällig ein Foto von der Schwindlerin und landete in der Zeitung. Ihre Freundin Rachel DeLoache Williams, die wegen Anna mehr als 60.000 Dollar Schulden hatte, erkannte sie. In den folgenden Monaten half sie der Staatsanwaltschaft dabei, Annas Betrug auffliegen zu lassen.

Anna Sorokin schießt scharf gegen Rachel DeLoache. Sie wirft ihrer ehemaligen Freundin vor, kein Opfer zu sein, sondern sich an der Geschichte zu bereichern:

„Während ihrer zahlreichen öffentlichen Schreie nach Aufmerksamkeit, in denen sie behauptet, ich hätte ihr Leben ‚ruiniert'“, vergesse die „unerbittliche Rachel DeLoache Williams“ zu erwähnen, dass sie Anna Sorokin im Jahr 2018 überreden wollte, mit ihr gemeinsam ein Buch zu schreiben (via Stern).

„Kann uns bitte jemand aufklären, ob sie in den letzten drei Jahren überhaupt etwas anderes getan hat, als über mich zu reden und zu schreiben, meine Interviews zu lesen und zu sezieren, wütende Notizen zu machen und nach Dingen zu suchen, über die sie sich empören kann?“

Anna Sorokin

„Inventing Anna“: Das ist die Serie

In „Inventing Anna“ geht es um eine ehrgeizige Journalistin Vivien Kent (Anna Chlumsky), die den Fall der Anna Delvey/Sorokin (Julia Garner) recherchiert. Diese sitzt wegen Betrugsverdachts im Gefängnis. Doch ist sie wirklich die größte Schwindlerin New Yorks?

„Anna und die Reporterin beginnen eine schwarzhumorige Hassliebe zueinander, während Anna auf ihren Prozess wartet und die Journalistin im Wettlauf mit der Zeit die Frage beantworten will: Wer ist Anna Delvey?“

Netflix

Shonda Rhimes, Produzentin von Serien wie „Bridgerton“ und „Grey’s Anatomy“, kreierte die Netflix-Miniserie. Als Inspiration diente der im New York Magazine veröffentlichte Artikel „How Anna Delvey Tricked New York’s Party People“ von Jessica Pressler.

Weitere spannende Netflix-Titel

Nicht nur „Inventing Anna“ erzählt die Geschichte einer wahren Hochstaplerin. Auch die Netflix-Doku „The Tinder Swindler“ zeigt einen echten Betrüger. Das macht Simon Leviev heute. Lohnenswert sind außerdem auch diese drei Netflix-Miniserien.

Nicht auf Netflix, sondern bei Disney Plus gibt es außerdem die fiktionalisierte Serie „The Dropout“ mit Amanda Seyfried zu sehen. Darin geht es um die Selfmade-Milliardärin Elizabeth Holmes und das ist ihre wahre Geschichte.

Quelle: Netflix, Instagram/@theannadelvey, Spiegel, DailyMail.com, Stern, eigene Recherche

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