„Matrix 2“ (oder „Matrix Reloaded„) war die mit großer Spannung erwartete Fortsetzung zu dem monumentalen Sci-Fi-Hit „Matrix“ von 1999. Am 20. April 2020 um 22:55 Uhr zeigt Kabel Eins (nach Teil 1 um 20:15) das Sequel im Fernsehen. Die Wachowski Geschwister lieferten 2003 eine Fortsetzung, die so aufregend wie frustrierend war für die Fans. Vor allem am Ende des bildgewaltigen, spektakulären Action-Thrillers scheiden sich die Meinungen. Was genau soll die Rede des Architekten bedeuten und warum macht Neos letzte Entscheidung doch Sinn? Hier die Erklärung.
Der größte Kritikpunkt an „Matrix Reloaded“ ist gar keiner
Eines der größten Kritikpunkte an „Matrix Reloaded“ war das stellenweise konfuse Skript mit Dialogen, die man ohne einen Uni-Abschluss in Sprachwissenschaft und Philosophie nur sehr schwer verstehen konnte. Als intellektuell anstrengendste Szene erwies sich dabei die Szene, in der Neo (Keanu Reeves) auf den Architekten trifft. Der Architekt ist ein alter, weißhaariger Mann in einem weißen Anzug, der in einem Raum voller Monitore sitzt und allwissend ist über die Matrix, die er selbst gebaut hat. In einem beim ersten Hören undurchdringlichen Monolog erklärt er Neo die Welt.
Seit dem Kinostart von „Matrix 2“ sind bereits 17 Jahre vergangen und die Fans hatten in der Zwischenzeit die Möglichkeit, die Rede auseinanderzunehmen und besser zu verstehen. Der Architekt ist ein Programm in der Matrix, einer komplexen Simulation der Realität, die den in Sklaverei lebenden Menschen vorgespielt wird, während ihre realen Körper sich in der fernen Zukunft im Tiefschlaf befinden und die Welt der Maschinen mit Bio-Energie versorgen.
In „Matrix Reloaded“ ist Neo nicht mehr der Erlöser
Der Architekt ist als Programm für die Struktur und Erhaltung der Matrix vorgesehen. Als der rebellische Mensch Neo auf den Architekten trifft, will er wissen, was seine Bestimmung ist. Darauf erklärt der Architekt, dass Neo gar kein Erlöser der Menschen ist, sondern eine von der Matrix erwartete Anomalie. Schlimmer noch: die Matrix, die Neo kennt, ist schon die sechste Version der Matrix. Es gab also bereits Neos vor ihm. Die früheren Matrix-Systeme versagten laut dem Architekten deshalb, weil die Illusion des freien Willens fehlte, um die Menschen weiter gefügig zu halten. Neo als Anomalie in der Matrix bringt das System immer wieder zu einem Reboot.
Jedes Reboot hatte aber auch zur Folge, das die unterirdische Menschenstadt von Zion zerstört und wieder aufgebaut werden musste, damit sie sich wieder auf die Suche nach „The One“, dem Erlöser machen. Ein nimmerendender Zyklus also. Die Entscheidung, vor der Neo nun als jüngste Wiedergeburt von „The One“ steht, ist die zwischen der Tür zur Quelle oder zurück in die Matrix. Wählt er die Quelle, kommt es zum Reboot und er muss die Welt der Menschen wieder aufbauen mit einer kleinen Zahl von Überlebenden. Alle bisherigen Erlöser trafen diese Entscheidung, um die Menschheit zu erhalten.
Das bedeutet die Wahl Neos wirklich
Doch die Liebe der sechsten Inkarnation des Erlösers, von Neo, gilt vor allem seiner geliebten Trinity. Um sie vor dem Tod zu retten, kehrt er zurück zur Matrix und ist nicht mehr der Erlöser. Somit sagt sich Neo von dieser auferlegten Rolle des Erlösers los und versucht andere Wege zu finden, um den nimmer endenden, zyklischen Krieg gegen die Maschinen zu beenden. Damit setzt er eine Entwicklung in Bewegung, die allen bisherigen Berechnungen der Matrix zuwider läuft. Und nur so ist eine Durchbrechung des Zyklus möglich.
Das erwartet uns in „Matrix 4“. Das ist die coolste Theorie zu den „John Wick“-Filmen mit Keanu Reeves. So geht es weiter mit „John Wick 4“.