Auf der führenden Online-Spieleplattform Steam wurden vor kurzem 173 Titel aus dem Sortiment entfernt. Dabei handelte es sich um den gesamten Spielekatalog der zusammengehörigen Entwicklerstudios Silicon Echo und Zonitron, wie Polygon berichtet. Mit diesem Schritt setzen Valve, die Betreiber der Plattform, einen weiteren Schritt gegen Spiele von sogenannten „asset flippers“.
Spiele-Recycling
Dabei handelt es sich um Entwickler, die Games nicht selbst produzieren, sondern vorgefertigte Teile einkaufen, mit oberflächlichen Änderungen schnellstmöglich zu neuen Titeln zusammensetzen und diese dann veröffentlichen. Die qualitativ schlechten Spiele werden meist als Bundle entweder gratis oder zu einem günstigen Preis angeboten, wodurch die Entwickler nicht die standardmäßige Gebühr für jede neue Publikation zahlen müssen.
Der Youtuber SidAlpha veröffentlichte beispielsweise in einem Video seine Recherche dazu und stellte fest, dass etwa zehn Prozent (86 Titel) aller im Juli und August erschienen Spiele von Zonitron stammten. Valve bezeichnet solche Spiele als „fake“ und erklärte in einer eigenen Stellungnahme dazu, dass bereits ein extra Team auf solche Entwicklerstudios angesetzt worden sei.
Bereitwillige Gamer
Hinter diesem Vorgehen steckt aber noch ein wirtschaftliches Motiv einiger Spieler. Durch den Erwerb der Spiele können Steam-User leichter an die virtuellen Sammelkarten der Plattform gelangen. Diese könne wiederum weiterverkauft werden. Zwar liegt der durchschnittliche Preis nur etwa bei 20 Eurocent, der Gewinn kann durch dementsprechende Mengen aber schnell steigen und dann für qualitativ hochwertige Produktionen ausgegeben werden.