Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi wagt sich nach Europa. Zunächst sollen Smartphones sowie Fitnessbänder, Lautsprecher und externe Handy-Akkus vor allem in osteuropäischen Ländern verkauft werden. In Europa starte die Firma zunächst in Polen, Litauen, Lettland, Estland, der Ukraine, Weißrussland, Russland, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Griechenland.
Xiaomi startet später in Westeuropa
Deutschland und andere Länder in Westeuropa stünden zwar auch auf der Expansionsliste der Firma, sagte Xiaomi-Manager Liu Yi dem deutschen Handelsblatt von Donnerstag. „Allerdings haben wir dafür bisher noch keinen Zeitplan, weil unsere Ressourcen mit der Expansion in die anderen Märkte gebunden sind.“
Eingeschränkte finanzielle Ressourcen
Xiaomi hatte die Expansion über den Heimatmarkt und einige asiatische Länder hinaus vor einigen Jahren auf Eis gelegt. Neben eingeschränkten finanziellen Ressourcen galt auch die Angst vor Patentklagen als ein Grund. Westliche Märkte sind ohne eine Absicherung bei den Patenten nicht zu erschließen. Vergangene Woche gab Xiaomi aber den Kauf eines Patent-Pakets bei Nokia und einen langfristigen Deal mit dem finnischen Netzwerkausrüster bekannt.
Günstige Preise machen Xiaomi konkurrenzfähig
Xiaomi rückte vor einigen Jahren in die Spitzengruppe der chinesischen Smartphone-Anbieter mit dem Geschäftsmodell vor, technisch hochgerüstete Geräte vergleichsweise günstig über das Internet zu verkaufen. Die Größe des chinesischen Marktes machte die Firma auch zu einem der weltgrößten Smartphone-Anbieter. Inzwischen verkaufen aber andere junge Rivalen wie Oppo und Vivo mehr Smartphones in China als Xiaomi, und auch große Konzerne wie Huawei, ZTE und Lenovo wollen weltweit vorne mitspielen.
Ausbau des Produktportfolios
Xiaomi versucht unterdessen, das Geschäft als Dienste-Anbieter sowie mit einem Komplett-Angebot von Haushaltsgeräten von der Fritteuse über Luftreiniger bis zum Fernseher auszubauen. „Xiaomi will in den nächsten drei Jahren 2.000 neue Geschäfte eröffnen, die Hälfte davon mit Partnern im Ausland“, sagte Liu dem Handelsblatt.