Alexa, Google Assistant, Siri, Bixby,…die Zahl der smarten Lautsprecher und Geräte, denen digitale Assistenten innewohnen, steigt. Gleichzeitig nimmt auch die Sorge zu, in den eigenen vier Wänden heimlich belauscht zu werden. Nicht zuletzt aufgrund jüngster Vorfälle.
Alexa belauscht nicht zum ersten Mal
Erst vor kurzem wurde beispielsweise bekannt, dass Amazons Echo unbemerkt das Gespräch eines amerikanischen Paares mithörte, aufzeichnete und es anschließend an Dritte weiterverschickt hatte.
Zuvor bestellte ein anderes Gerät in Großbritannien während der Ausstrahlung eines Werbespots Katzenfutter, weil in einer Szene eine solche Bestellsituation per Befehl „Alexa, bestelle Purina Katzenfutter nach.“ nachgestellt wurde.
In Deutschland haben die Marktwächter aufgrund vermehrter Beschwerden durch Verbraucher sogar festgestellt, dass sich Alexa nicht nur durch ihre Signalwörter (entweder Alexa, Amazon, Echo oder Computer) aktivieren lässt. Auch abgewandelte Versionen führten zum Start der Sprachaufzeichnung.
Wie merke ich, ob mein digitaler Assistent mich heimich aufzeichnet?
Generell hat wahrscheinlich jeder Nutzer schon einmal versehentlich eine Sprachaufnahme bei seinem Gerät ausgelöst. Das ist aber nicht weiter tragisch, da die Lautsprecher ohne tatsächlichen Befehl die Aufnahme irgendwann abbrechen.
Ist das für euch dennoch zu gruselig, könnt ihr bei Google und Amazon in wenigen Schritten nachvollziehen, was Alexa und Google Assistant mitgeschnitten haben.
Alexas Aufzeichnungen einsehen
Über die Alexa-App ruft ihr den Punkt „Einstellungen“ auf und wählt hier „Verlauf“ aus. Dort sind alle einzelnen Aufnahmen gelistet, auch jene, bei denen Alexa nichts verstanden hat. Diese lassen sich auch an Ort und Stelle löschen.
Für bessere Kontrolle könnt ihr am Echo-Lautsprecher entweder per Stummtaste die Mikrofone ausschalten oder über die Geräte-Einstellungen den Start und das Ende jeder Aufzeichnung durch einen Signalton anzeigen lassen.
Aufzeichnungen von Google überblicken
Alles, was Google für euer Konto via Sprachsteuerung gesammelt hat, findet ihr auf der Seite zu euren Sprach- & Audioaktivitäten. Brisant sind dabei vor allem die Aufnahmen, die mit „Kein Transkript verfügbar“ beschrieben werden. Hierbei handelt es sich oft genug um Aufzeichnungen, die aus Versehen und unbemerkt entstanden sind.
Wenn ihr weitere Aufnahmen verhindern wollt, ruft ihr auf der oben genannten Seite „Einstellungen ändern“ auf und legt anschließend den Schalter neben „Sprach- & Audioaktivitäten“ um. Zur Löschung aller bisherigen Aufzeichnungen klickt ihr auf der Seite zu euren Sprach- & Audioaktivitäten auf das Symbol mit den drei Punkten und wählt „Aktivitäten löschen nach“ aus. Im Klappmenü wählt ihr statt „Heute“ nun „Gesamt bisher“ aus und bestätigt die Eingabe schließlich mit „Löschen“ und „Ok“.
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Was weiß Siri über mich?
Apples Assistentin Siri stellt einen Sonderfall dar. Zumindest insofern, als dass es keine Möglichkeit für euch gibt, unbemerkte Aufnahmen anzuhören. Laut Apple würden entsprechende Aufnahmen zwar zur Qualitätsverbesserung verwendet, jedoch dabei anonymisiert, sodass sie keinem spezifischen User zugeordnet werden kann.
Fazit
Zu den Tatsachen: Ja, ihr werdet von Alexa, Google und Apples Siri belauscht. Jeder hat es ohne sein Wissen schon geschafft, Sprachaufnahmen zu initiieren. Das Gute daran: Ihr könnt problemlos nachvollziehen, welche Informationen die digitalen Assistenten von euch aufgezeichnet haben. Darüber hinaus lassen sich diese Aufnahmen löschen beziehungsweise für die Zukunft vermeiden. Wer also sicher gehen will, dass Privates auch privat bleibt, kann ohne viel Aufwand selbst dafür sorgen.