Neben ihren Mitgliedsstaaten verfügt auch die EU selbst über ein striktes, übergeordnetes Regelwerk. Dies gilt nicht nur für wirtschaftliche, sondern auch für gesundheitliche Fragen wie die Strahlungswerte elektronischer Geräte. Der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi Tech hat ebendiese Grenzen überschritten. Die Handystrahlung einiger seiner Smartphones ist schlichtweg zu hoch.
Xiaomi scheitert an EU-Grenzen für Handystrahlung
Der betreffenden EU-Norm zugrunde liegt der sogenannte SAR-Wert (SAR = Spezifische Absorptionsrate). Er darf die zwei Watt je Kilogramm (W/kg) nicht überschreiten, was sich für Xiaomi problematisch gestalten dürfte. Gleich zwei Smartphones des Herstellers überschreiten den erlaubten Wert: das Redmi Note 5 und das Mi Mix 2S.
Bereits seit geraumer Zeit versucht der Konzern am europäischen Markt fußzufassen, doch zeigen die jüngsten Untersuchungen der französischen Frequenzagentur ANFR (Agence nationale des fréquences), dass seine Geräte dafür wohl noch nicht in Gänze bereit sind. Offiziellen Dokumenten des Herstellers zufolge liegen die Werte zwar unterhalb der Grenze, nur stimmen diese nicht ganz mit den Messungen der ANFR überein.
ANFR setzt Hersteller in Zugzwang
Während Xiaomi beispielsweise die Absorptionsrate des Redmi Note 5 mit 1,29 W/kg für Kopf angab, maß die Agentur sie bei 2,08 W/kg. Auch das Mi Mix 2S gab der Hersteller anstelle der gemessenen 2,94 W/kg für den Körper mit 1,593 W/kg W/kg an. Die Handystrahlung überschreitet also nicht nur die EU-Norm, sondern wurde noch dazu falsch angegeben.
Der Hersteller wurde von der ANFR über die Messwerte informiert und über eine Software-Anpassung gebeten. Der Behörde zufolge soll das erforderliche Update schon bald kommen. Xiaomi gehört auch abseits der jüngst untersuchten Smartphones zu den Herstellern mit den 12 höchsten Handystrahlungen – auch iPhones sind betroffen.