Im Verkauf von gebrauchten FritzBox-Routern sah sich der Hersteller AVM jüngst gestört und untersagte einem Händler per gerichtlichem Beschluss, die Geräte zu vertreiben. Betroffen sind knapp 20.000 aufbereitete FritzBoxen des Models 6490 Cable.
Gebrauchte FritzBox-Router: Verkauf von AVM untersagt
Online-Händler Carlo Faber sitzt nach den erfolgreichen rechtlichen Schritten des Herstellers AVM nun auf über 20.000 gebrauchten FritzBox-Routern. In seinem Online-Shop Woog Media bot er die aufbereiteten Provider-Geräte des Models FritzBox 6450 Cable an, die laut Faber tadellos funktionieren. Durch ein Firmware-Update entsprechen sie den Standards der im Handel erhältlichen Produkte, was bedeutet, dass es einen anderen Grund als einen Defekt für das Verbot geben muss.
Dieser liegt laut Hersteller AVM darin, dass „nicht zulässige Produktveränderungen“ an den FritzBox-Routern vorgenommen worden sind. Dabei wurde die Provider-Firmware, die zum Beispiel seitens Unitymedia zuvor installiert worden war, entfernt, um die Geräte nicht in ihrer Nutzung zu limitieren und sie für ein Update fähig zu machen. Das Unternehmenslogo der Provider wurde außerdem durch die Mitarbeiter des Shops entfernt, bevor die FritzBox-Router wieder in den Verkauf gelangten.
Gleiche Funktionen, günstigerer Preis
Wie Caschys Blog berichtet, sollen die zum Verkauf stehenden FritzBox-Router keinerlei Einschränkungen in ihren Funktionen haben und mit einem günstigeren Preis auftrumpfen. Während Hersteller AVM das Model FritzBox 6490 Cable für etwa 155 Euro anbietet, kosten diese im Online-Shop Woog Media lediglich die Hälfte. 10.000 der Geräte hätte der Händler bereits verkauft, bis die einstweilige Verfügung seitens AVM und das Landgericht München erwirkt werden konnte.
Die Argumente von AVM sprechen eine klare Sprache: Für die einwandfreie Funktionsweise der Geräte könne nicht garantiert werden, zudem bestünde ein Sicherheitsrisiko bei der Installation von Updates. Der Hersteller beruft sich auf ein Urteil des BGH aus dem Jahr 2004, bei dem ein Handy-Hersteller anderen Unternehmen untersagte, die SIM-Sperren auf den von ihnen produzierten Geräten zu entfernen.
Der Streit um die FritzBox-Router geht in die zweite Runde
Carlo Faber möchte sich nun mit der Hilfe von gleich zwei Anwaltskanzleien gegen das Urteil zur Wehr setzen. Sollte dies nicht gelingen und AVM am Ende des Tages Recht behalten, sieht er sich gezwungen, die über 20.000 lagernden FritzBox-Router zu entsorgen. Zudem stünde damit sein gesamtes Geschäftsmodel auf wackligen Beinen und die Anstellung seiner sechs Mitarbeiter wäre gefährdet. Bis das letzte Wort gesprochen ist, stehen bei Woog Media keine FritzBoxen oder weitere Geräte von AVM mehr zum Verkauf.
Diese FritzBox-Router waren schon vor dem Urteil schwer zu bekommen. Damit die Geräte des Herstellers AVM unheimlich schnell werden, gibt es einen einfachen Trick. Wir verraten dir, wie du deine FritzBox richtig einrichten musst, damit sie zu neuen Höchstgeschwindigkeiten aufläuft.